Auf einen Blick
- Mädchen (9) in Brasilien entführt und in Kellerloch gefangen gehalten
- Täter lockte Mädchen mit Süssigkeit, wurde von Nachbarn getötet
- Kind war mindestens 12 Stunden ohne Essen und Trinken eingesperrt
Im Küstenort Tramandaí im Süden Brasiliens ereignete sich am vergangenen Dienstag ein schrecklicher Fall von Kindesentführung. Ein Mädchen (9) hatte mit anderen Kindern auf einem Platz in der Nachbarschaft gespielt. Doch plötzlich war sie verschwunden.
Aufnahmen einer Überwachungskamera zeigten am nächsten Tag: Das Kind hatte ein Lebensmittelgeschäft in der Nähe betreten, war jedoch nicht wieder herausgekommen.
Gefangen im Untergrund
Die Polizei stürmte das Geschäft von Besitzer Marco J.* (†61). Zunächst waren die verzweifelten Schreie des Mädchens nur gedämpft zu hören. Die Polizisten durchforsteten das Gebäude, bis ein Beamter einen Stapel Bierkästen umstiess, berichtet «Bild». Darunter versteckt: der Zugang zu einem engen Kellerloch. Bodycams filmten die dramatische Rettung.
Mindestens zwölf Stunden musste das Mädchen nach Polizeiangaben in diesem Gefängnis kauern. Gänzlich ohne Essen und Trinken. Auch Toilettengänge seien dem Kind verboten worden, berichtete die Mutter des Kindes in einem Interview mit Radio Gaucha am vergangenen Donnerstag. Ein Missbrauch sei wahrscheinlich, so die lokale Zivilpolizei.
Täter stirbt durch Rache der Nachbarschaft
Der bereits vorbestrafte J. soll das Mädchen mit einer Süssigkeit in seinen Laden gelockt haben. Noch am Tatort nahm die Polizei den Mann fest. Doch vor dem Gebäude hatte sich bereits die Nachbarschaft versammelt. Es kam zu Randalen. Schliesslich drangen die Anwohner zu dem Mann durch, zerrten Marco J. auf die Strasse und prügelten auf ihn ein. In Folge seiner Verletzungen verstarb er kurz darauf, wie «Bild» schreibt.
Die Mutter des Mädchens erklärte: «Ich werde alles tun, was ich kann, um sie glücklich zu machen und ihr zu helfen, dies zu vergessen.»
* Name bekannt.