Indische Soldaten regelten am Montag den Zugang zu den Moscheen in der mehrheitlich muslimischen Region, wie Bewohner der Nachrichtenagentur AFP sagten.
Am Sonntag hatten die indischen Behörden die seit acht Tagen geltende Ausgangssperre zunächst gelockert und Bewohnern gestattet, im Vorfeld des viertägigen Opferfestes einzukaufen. Am Montag fürchteten die Behörden offenbar grössere Anti-Regierungsproteste.
Wichtigste Moschee bleibt geschlossen
Die 600 Jahre alte Jama-Masjid-Moschee - das grösste Gebetshaus der Region und traditioneller Ausgangspunkt für Proteste gegen die Zentralregierung in Neu Delhi - blieb geschlossen. Gläubige durften nach Angaben von Bewohnern nur kleinere Moscheen besuchen.
In den vergangenen Tagen hatte es mehrfach Proteste gegeben. Nach Angaben von Bewohnern wurden sie mit Tränengas und Schlagstöcken aufgelöst. Nach Demonstrationen hunderter Menschen am Sonntag fuhren Polizisten in Bussen durch die Strassen und riefen die Bewohner dazu auf, in ihren Häusern zu bleiben.
«Ich kann nicht glauben, dass wir an diesem Fest in unseren Häusern bleiben müssen», sagte der Bewohner Shanawaz Shah der AFP. Das Opferfest ist einer der höchsten Feiertage im Islam.
Indine hebt Sonderstatus für Kaschmirregion auf
Vor einer Woche hatte Indiens Regierung den in der Verfassung festgelegten Sonderstatus mit Autonomierechten für den Bundesstaat Jammu und Kaschmir gestrichen. Seither gilt eine Ausgangssperre, die von zehntausenden zusätzlichen Soldaten überwacht wird. Kaschmir wird auch vom mit Indien verfeindeten Nachbarland Pakistan beansprucht.
Pakistans Ministerpräsident Khan warf Indien am Sonntag vor, mit der vollständigen Eingliederung Kaschmirs in den indischen Nationalstaat eine «Version von Hitlers Lebensraum-Politik» zu verfolgen. Khan kündigte zudem einen Besuch des von Pakistan kontrollierten Teils Kaschmirs im Laufe der Woche an. (SDA)
Der wiederaufgeflammte Konflikt um die Region Kaschmir an der indisch-pakistanischen Grenze reicht bis zur Unabhängigkeit des ehemaligen Britisch-Indien und der damit einhergehenden Abspaltung Pakistans im August 1947 zurück.
- Zweimal, 1947 und 1965, führten Indien und Pakistan Kriege um die mehrheitlich muslimische Region. 1949 wurde Kaschmir von der Uno zwischen beiden Staaten aufgeteilt - beide beanspruchen die Region aber weiterhin zur Gänze.
- 1999 standen die verfeindeten Atommächte am Rande eines dritten Krieges. Damals setzten sich vor allem die USA und die Uno für ein Ende der sechs Wochen dauernden Kämpfe ein, um einen Atomkrieg zu verhindern.
- Indien wirft dem benachbarten Erzrivalen Pakistan Terrorunterstützung vor. An der De-Facto-Grenze kommt es immer wieder zu Gefechten zwischen pakistanischen und indischen Einheiten.
- Auch Anschläge gibt es in der Region häufig. Seit 1989 kämpfen mehrere muslimische Rebellengruppen teils für die Unabhängigkeit Kaschmirs, teils für den Anschluss der Region an Pakistan. (SDA)
Der wiederaufgeflammte Konflikt um die Region Kaschmir an der indisch-pakistanischen Grenze reicht bis zur Unabhängigkeit des ehemaligen Britisch-Indien und der damit einhergehenden Abspaltung Pakistans im August 1947 zurück.
- Zweimal, 1947 und 1965, führten Indien und Pakistan Kriege um die mehrheitlich muslimische Region. 1949 wurde Kaschmir von der Uno zwischen beiden Staaten aufgeteilt - beide beanspruchen die Region aber weiterhin zur Gänze.
- 1999 standen die verfeindeten Atommächte am Rande eines dritten Krieges. Damals setzten sich vor allem die USA und die Uno für ein Ende der sechs Wochen dauernden Kämpfe ein, um einen Atomkrieg zu verhindern.
- Indien wirft dem benachbarten Erzrivalen Pakistan Terrorunterstützung vor. An der De-Facto-Grenze kommt es immer wieder zu Gefechten zwischen pakistanischen und indischen Einheiten.
- Auch Anschläge gibt es in der Region häufig. Seit 1989 kämpfen mehrere muslimische Rebellengruppen teils für die Unabhängigkeit Kaschmirs, teils für den Anschluss der Region an Pakistan. (SDA)