Karikaturen-Streit
Iran schliesst französisches Institut

Der Iran hat als Reaktion auf die Publikation von Karikaturen durch die französische Satirezeitschrift «Charlie Hebdo» ein französisches Institut im Land aufgelöst.
Publiziert: 05.01.2023 um 14:30 Uhr
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Aktualisiert: 07.01.2023 um 00:40 Uhr
ARCHIV - Die deutschsprachigen Ausgabe von «Charlie Hebdo» liegt am 01.12.2016 in Frankfurt am Main (Hessen) in einer Buchhandlung im Hauptbahnhof. Foto: picture alliance / Andreas Arnold/dpa
Foto: ANDREAS ARNOLD

Wie das iranische Aussenministerium am Donnerstag mitteilte, wird das Französische Instituts für Forschung im Iran (IFRI) geschlossen. Teheran verurteilte die Karikaturen als «Beleidigung der Symbole der Souveränität und nationalen Werte».

«Charlie Hebdo» verspottet Politiker

Am Mittwoch hatte Teheran mit Konsequenzen gedroht, nachdem die Zeitschrift Karikaturen des Staatsoberhaupts Ali Chamenei veröffentlicht hatte. Das Aussenministerium in Teheran bestellte auch den französischen Botschafter ein. Immer wieder verspottet «Charlie Hebdo» iranische Politiker. Das Magazin wurde deshalb bereits von der Islamischen Republik auf eine Sanktionsliste gesetzt.

«Charlie Hebdo» veröffentlichte am Mittwoch mehrere Einsendungen seines Karikaturenwettbewerbs #MullahsGetOut. Eine der ausgewählten Zeichnungen etwa zeigt Chamenei, wie er sich an einem Strick in einem See aus Blut vor dem Ertrinken zu retten versucht.

Pressefreiheit in Frankreich

Frankreichs Aussenministerin Catherine Colonna verwies im Sender LCI auf den rechtlichen Rahmen der Veröffentlichung. «In Frankreich gibt es im Gegensatz zu dem, was im Iran vor sich geht, Pressefreiheit.» Blasphemie gebe es im französischen Recht nicht.

Zuletzt verschärfte sich der Ton zwischen Teheran und den Regierungen europäischer Länder. Grund dafür ist anhaltende Kritik am gewaltsamen Vorgehen iranischer Sicherheitskräfte bei den Protesten. Neben den früheren Erzfeinden USA und Israel wurde von der Führung jüngst auch Frankreich genannt. Viele iranische Sicherheitsbeamte und Politiker wurden seit Ausbruch der Proteste zudem mit EU-Sanktionen belegt.

(SDA)

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