Rund neun Monate vor den US-Wahlen hat Präsident Joe Biden (81) sein Debüt auf Tiktok gegeben. Bidens Wahlkampfteam veröffentlichte am Sonntag ein 26 Sekunden langes Video auf der vor allem bei jungen Menschen beliebten Onlineplattform. Darin äussert sich der Präsident in lockerem Ton zum US-Wahlkampf und zum Super Bowl, also dem Endspiel der US-Football-Liga NFL, das am Sonntag stattfand.
Unter anderem wird Biden in dem Video gefragt, ob er lieber das Spiel an sich oder die Show in dessen Halbzeitpause schaue. Seine Antwort: Er schaut lieber das Spiel. In der diesjährigen Halbzeitshow trat der R&B-Star Usher (45) auf.
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Am Ende des Videos wird Biden – die eher überflüssig wirkende – Frage gestellt, wen er als künftigen Präsidenten vorziehe: sich selbst oder den Favoriten für die Präsidentschaftskandidatur der oppositionellen Republikaner, Ex-Präsident Donald Trump (77). «Machen Sie Scherze?», antwortet ein lachender Biden. Und fügt dann hinzu: «Biden.»
Biden will auf Tiktok junge Wähler ansprechen
Die dem chinesischen Unternehmen Bytedance gehörende Videoplattform Tiktok ist in den USA von den Regierungen – sowohl jener Bidens als auch der seines Vorgängers Trump – immer wieder kritisiert worden. Bytedance steht im Verdacht, der Kommunistischen Partei Chinas Zugriff auf Nutzerdaten zu ermöglichen. Die Regierung in Peking bestreitet jedoch, chinesische Unternehmen zur Herausgabe von im Ausland gesammelten persönlichen Nutzerdaten zu drängen.
Die US-Bundesbehörden haben wegen der Datenschutzbedenken die Tiktok-App von den Diensthandys verbannt. Auch hatte im US-Bundesstaat Montana die Regionalregierung im vergangenen Jahr ein Verbot von Tiktok beschlossen. Dieser Vorstoss wurde allerdings von einem Richter blockiert.
Biden betrachtet Tiktok jedoch offenbar als wichtiges Instrument, um junge Wählerinnen und Wähler vor der Präsidentschaftswahl am 5. November zu erreichen. Die Plattform hat in den Nutzungszeiten längst andere grosse Netzwerke wie Youtube, Twitter, Instagram und Facebook überholt. Weltweit hat Tiktok mehr als eine Milliarde Nutzerinnen und Nutzer. (AFP)