Mehr als ein halbes Jahrhundert nach dem ersten und einzigen Kuss in der Toskana haben sich die pensionierte Lehrerin Anna Adamanti (78) und der frühere Chemiearbeiter Riccardo Fontani (80) mithilfe von Facebook wiedergefunden. Jetzt wollen die beiden heiraten.
Die beiden Italiener hatten sich nach der Begegnung im Sommer 1965 aus den Augen verloren und anderweitig geheiratet, wie die Zeitung «Corriere Fiorentino» am Sonntag berichtete. Auf Bitten der früheren Lehrerin eröffnete dann eine Enkelin vor einigen Monaten für die Oma ein Konto bei Facebook. Fontani stellte eine Freundschaftsanfrage und die Dinge nahmen ihren Lauf.
Die Romanze hatte nach Berichten der beiden auf einer Tanzveranstaltung in der Gemeinde Abbadia San Salvatore begonnen, an einem warmen Sommerabend 1965. Fontani brachte das damals 18 Jahre alte Mädchen auch mit seiner Vespa nach Hause. «Wir haben ausgemacht, dass wir uns wiedersehen», erinnert sich Adamanti. «Dann sagten wir ‹Auf Wiedersehen›, ohne Namen oder Telefonnummern auszutauschen.»
«Du musst ihn auf Facebook suchen»
Beide kamen häufig in das Tanzlokal zurück, verpassten sich aber stets. Dann heirateten sie andere Partner. Adamanti gab ihrem Sohn sogar den Namen Riccardo. Inzwischen sind beide verwitwet.
Adamanti erzählte ihrer Enkelin kurz nach dem Tod ihres Mannes von der aufregenden Begegnung 1965. «Oma, wenn du versuchen willst, ihn zu finden, musst du ihn auf Facebook suchen. Ich melde dich an!», sagte sie.
Hochzeit im April
58 Jahre nach dem ersten Kuss und ein paar Tage nach der Freundschaftsanfrage sahen sich die beiden dann im Ort der ersten Begegnung auf einen Kaffee. «Wir trafen uns in der Bar vor dem Rathaus», erzählte die ehemalige Lehrerin «Corriere Fiorentino».
«Er schaute mich an und fragte mich: ‹Kennen wir uns schon?›» Sie habe geantwortet: «Oh, du Schlawiner. Du bist derjenige, der mir 1965 einen Kuss gegeben hat.» Nun gaben sie während einer TV-Sendung bekannt: «Wir werden im April heiraten!» (jwg/SDA)