Noch immer ist der Fall Madeleine McCann nicht in trockenen Tüchern. Noch immer fehlen entscheidende Beweise gegen den Hauptverdächtigen Christian B. (43). Jetzt spricht erstmals der Kronzeuge, der die Polizei auf Christian B. gebracht hat. Er hofft, dass B. «lange im Gefängnis bleibt».

Durch die Aussagen von Kronzeuge Helge Busching (48) wurde der Fall von Maddie McCann erneut aufgenommen. Er und Christian B. lernten sich im portugiesischen Praia da Luz kennen, wo Maddeleine McCann 2007 entführt wurde.

Er habe die Entführung gestanden

Christian B. habe ihm «ausführlich über sein Wissen» zum Verschwinden von Maddie McCann erzählt, sagt Busching gegenüber der britischen «Sun». Er habe ihm sogar gestanden, Maddie McCann entführt zu haben.

Mehr kann der Kronzeuge aber nicht sagen. «Ich darf nichts über Christian B. sagen, aber ich hoffe, er bleibt im Gefängnis», sagt Busching. Auf die Frage, ob Christian B. ihm jemals Bilder von Madeleine gezeigt habe, sagt er: «Schau, ich kann über nichts davon sprechen. Okay? Ich darf nicht.» Ab Schluss sagte Busching aber doch noch etwas: «Ein Wort. Schuldig.»

Der entscheidende Beweis fehlt noch

Drei Monate nachdem der Fall wieder aufgerollt wurde, suchen die Ermittler noch immer nach dem entscheidenden Beweis. «Nach den uns vorliegenden Erkenntnissen gehen wir von der Ermordung des Mädchens durch den Beschuldigten aus», sagte Hans Christian Wolters von der Staatsanwaltschaft Braunschweig.

Christian B. sitzt derzeit wegen Drogendelikten im Gefängnis in Kiel (D). Deshalb gebe es für die Staatsanwaltschaft keinen Zeitdruck. «Wir gehen davon aus, dass Christian B. wegen anderer Delikte mindestens bis Anfang 2021 in Haft bleibt», sagt Wolters. Sein Anwalt Johann Schwenn kämpft jedoch um dessen Freilassung. (hac)