Hier wird ein Supermarkt in Brand gesteckt
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Plünderungen in Südafrika:Hier wird ein Supermarkt in Brand gesteckt

Jetzt greift das Militär ein
Gewalttätige Proteste und Plünderungen in Südafrika

Was als Protest gegen die Inhaftierung des Ex-Präsidenten Jacob Zuma (79) begann, hat sich innerhalb weniger Tage zu grossflächigen Ausschreitungen entwickelt. Es kam zu Plünderungen und gewalttätige Protesten. Das Militär soll für Ordnung sorgen.
Publiziert: 13.07.2021 um 11:07 Uhr
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Aktualisiert: 13.07.2021 um 14:28 Uhr
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Ausnahmezustand in Südafrika.
Foto: AFP

In Südafrika setzten sich auch am Dienstag die tagelangen gewalttätigen Proteste fort.

Obwohl das Militär laut Regierungsangaben in den betroffenen Regionen – der Gauteng-Provinz rund um Johannesburg sowie der östlichen Provinz KwaZulu-Natal – mit Patrouillen begonnen hat, gingen Brandschatzung und Plünderungen zum Teil vor laufender Kamera ungehindert weiter. Auch die Opferzahlen stiegen.

Nachdem der Premier der Provinz Kwa-Zulu Natal, Sihle Zikalala, zuvor von 25 Toten in seinem Zuständigkeitsbereich gesprochen hatte, gab sein Amtskollege aus der Gauteng-Provinz vor laufender Kamera 18 tote Anwohner und einen toten Polizisten bekannt.

Polizei warnt vor Selbstjustiz

Angesichts einer Überzahl von Plünderern schritt die Polizei an vielen Orten erst relativ spät ein. Es gab bisher rund 750 Festnahmen. Die geschätzten Schäden belaufen sich mittlerweile auf 1 Milliarde Rand (65 Millionen Franken), so Zikalala.

Polizeiminister Bheki warnte die Anwohner davor, das Gesetz in die eigene Hand zu nehmen. Die Ministerin für Staatssicherheit Ayanda Dlodlo berichtete, die Sicherheitsbehörden prüften auch Berichte über Attacken gegen Ausländer in der Provinz KwaZulu-Natal sowie Spannungen zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen.

Was als Protest gegen die Inhaftierung des Ex-Präsidenten Jacob Zuma (79) begann, hat sich innerhalb weniger Tage zu grossflächigen Ausschreitungen entwickelt. Diese hätten wichtige Lieferketten unterbrochen, die Südafrika innerhalb weniger Wochen «einem grossen Risiko von Lebensmittel- und Medikamentenunsicherheit aussetzten könnten», warnte Präsident Cyril Ramaphosa (68) am Montagabend in einer Fernsehansprache. Besonders während der Corona-Pandemie könne das lebensbedrohliche Folgen haben.

Zuma wegen Missachtung zu 15 Monaten Gefängnis verurteilt


Betroffen sind vor allem die nördliche Provinz Gauteng mit der Wirtschaftsmetropole Johannesburg und der Hauptstadt Pretoria sowie Zumas östliche Heimatprovinz KwaZulu-Natal. In der dort besonders stark betroffenen Hafenstadt Durban teilte die Stadtverwaltung am Dienstag mit, dass es wegen der Proteste bei den städtischen Versorgungsdiensten – etwa der Wasserversorgung – zu Problemen kommen könne. Dringende Reparaturarbeiten könnten nicht ausgeführt werden.

Zuma war vergangene Woche wegen Missachtung der Justiz zu einer Haftstrafe von 15 Monaten verurteilt worden, die er am späten Mittwoch antrat. Er muss sich vor einer Untersuchungskommission wegen verschiedener Korruptionsvorwürfe während seiner Amtszeit (2009-2018) verantworten, war aber einer Vorladung nicht gefolgt. (SDA)

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