Jetzt drohen ihm 10 Jahre Gefängnis
US-Soldat teilte Geheimdienst-Infos über Dating-Website

Ein gut informierter US-Soldat teilte wochenlang geheime Informationen über den Ukraine-Krieg mit einer fremden Frau. Trotz seltsamer Aufforderungen wurde der Mann nicht stutzig.
Publiziert: 05.03.2024 um 03:49 Uhr
|
Aktualisiert: 05.03.2024 um 07:23 Uhr
1/5
Der Soldat war bei der US-Luftwaffe angestellt.
Foto: IMAGO/TT

David Slater gehörte im Jahr 2022 einem engen Zirkel der US-Luftwaffe an. Auch in streng geheimen Briefings und Treffen war der 63-Jährige dabei. Konkret ging es dabei um die Einschätzung der Lage in der Ukraine.

Im Februar 2022 lernte Slater über eine Dating-Webseite eine angeblich ukrainische Frau kennen. Nach einigen Chatnachrichten begann die Frau im März, gleich nach Russlands Invasion, seltsame Fragen zu stellen. «Geliebter Dave, haben die Nato und Biden einen geheimen Plan, um uns zu helfen?», soll sie ihn laut Dokumenten, die der «New York Post» vorliegen, gefragt haben.

«Lieber Dave, danke für die Info»

Was David Slater jeweils antwortete, ist unklar. Dass er die Frau mit geheimen Informationen versorgte, geht jedoch aus den Nachrichten der Frau hervor. So schrieb sie ihm: «Mein lieber Dave, danke für die wertvollen Informationen, es ist grossartig, dass zwei Beamte aus den USA nach Kiew reisen».

Auch bei sehr konkreten Anfragen scheint der US-Soldat nicht stutzig geworden zu sein. «Dave, ich hoffe, dass die Nato morgen eine sehr unangenehme ‹Überraschung› für Putin vorbereiten wird! Wirst du mir das sagen?», schrieb ihm die Frau. Der 63-Jährige gab ihr prompt eine Antwort. Die «Beziehung» der beiden dauerte bis April 2022.

Es drohen 10 Jahre Gefängnis

Das US-Justizdepartement bestätigt: «Slater hat der Person in der Tat geheime Informationen zur Landesverteidigung zur Verfügung gestellt.» So habe er «um den 28. März 2022 geheime Informationen über militärische Ziele in Russlands Krieg gegen die Ukraine» übermittelt. 

Der ehemalige Geheimdienstmitarbeiter muss sich am kommenden Dienstag vor einem Gericht im US-Bundesstaat Nebraska verantworten. Ihm droht gemäss amerikanischem Gesetz eine Haftstrafe von bis zu 10 Jahren. (obf)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?