Ein schiffbrüchiger Russe (49) hatte Glück im Unglück: Am Dienstagabend war er mit seinem rund 8,5 Meter langen Segelschiff vor der westlichen Küste Dänemarks unterwegs. Doch seine Reise endete abrupt, als sein Schiff auf Grund lief. Der starke Wind brachte das Schiff vom Kurs ab. Dem Mann gelang es, sich von Bord zu kämpfen und das Festland zu erreichen. Dort bat er deutsche Sommerurlauber um Hilfe, berichtet der dänische Fernsehsender TV 2.
Gemäss dem Polizeichef der nahe gelegenen Stadt Ringkøbing war der russische Segler unterkühlt und benommen. Zudem hatte er mehrere Kratzer im Gesicht. Deshalb habe man schnell die Ambulanz gerufen. Diese traf dann bei der Holmsland-Düne beim Leuchtturm Lyngvig ein, wo der Mann gestrandet war, und brachte ihn ins Spital. Am nächsten Tag habe er sich nicht mehr in Lebensgefahr befunden. «Er hatte Glück, dass es nicht weiter draussen bei schlechtem Wetter passierte, denn dann hätte es furchtbar schiefgehen können», sagt der Polizeichef zum Vorfall.
Ziel sei offenbar USA gewesen
Was der Russe an der dänischen Küste wollte, war zunächst unklar. Später erklärte der Mann der Polizei, dass er sich in letzter Zeit in der Ukraine aufgehalten habe. Der Mann habe der Polizei erzählt, er habe mit seinem Segelboot von Schweden nach Spanien reisen wollen. Das Ziel seiner Odyssee wären schliesslich die USA gewesen.
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Doch jetzt hat er sich offenbar umentschieden: Wie die Polizei gegenüber TV 2 erklärt, will der Mann in Dänemark Asyl beantragen. Die Polizei hat daher – wie in solchen Fällen üblich – dem Mann ein Zugticket zur Verfügung gestellt, damit er zum Asylzentrum Sandholm in Blovstrød fahren kann. Dort kann er sich für das Asylverfahren anmelden. (bab)