Plötzlich brennt es an allen Ecken und Enden. Die erprobte Masche des US-Präsidenten, jedes neue Problem mit einem neuen Wirbel aus den Schlagzeilen zu vertreiben, funktioniert nur in der Politik.
Nun kriegt Donald Trump (72) täglich ein neues juristisches Problem, und kriegt sie nicht weg. Auch nicht mit Interviews, in denen er sich zum besten Präsidenten aller Zeiten kürt (BLICK berichtete). Ermittler beeindruckt sowas nicht:
- Am Dienstag bekannte sich sein einstiger Anwalt Michael Cohen (52) schuldig, das Wahlkampffinanzierungs-Gesetz verletzt zu haben. Indem er zwei Frauen – eine davon Pornostar Stormy Daniels (39) – Schweigegeld zahlte, damit sie im Wahlkampf 2016 ihre Affären mit Trump für sich behielten. Er habe das im Auftrag seines Chefs getan, machte Cohen klar.
- Ebenfalls am Dienstag wurde Trumps Ex-Wahlkampfchef Paul Manafort (69) der Steuerhinterziehung und des Bankenbetrugs schuldig gesprochen. Das betrifft nur ihn. Doch am 17. September beginnt Manaforts zweiter Prozess. Dort wird ihm vorgeworfen, er habe Trumps Kampagne geführt, ohne zu deklarieren, dass er bezahlter Lobbyist Russlands war. Wusste Trump davon?
- Am Donnerstag flog auf, dass Verleger David J. Pecker (65) mit den Ermittlern zusammenarbeitet, um Ex-Anwalt Cohens Geschichte zu stützen. Peckers Zeitung «National Enquirer» schrieb jahrelang über Skandälchen des Trump-Clans. Wichtiger aber: Freund Pecker behielt lauter Trump-Skandale für sich. Muss er seinen Giftschrank öffnen? Trump weiss gut, dass Pecker Telefonate und Bürogespräche aufzuzeichnen pflegte. Wie viele Tonbänder werden jetzt bekannt?
- Am Mittwoch wurde zudem bekannt, dass New Yorker Staatsanwälte Michael Cohen auch in einem anderen Verfahren als Zeugen aufbieten. Es geht um die Trump-Stiftung. Die Vermutung: Cohen wurde für seine Schweigegeld-Deals von Trump nicht aus der eigenen Tasche entschädigt, sondern über die Stiftung, und das wäre wohl illegal. Dafür müssten dann aber auch Trumps Kinder Ivanka (36), Donald jr. (40) und Eric (34) geradestehen.
- Gestern platzte noch eine juristische Bombe: Allen Weisselberg (71), jahrelang Geschäftsführer des Trump-Imperiums, wird von den Ermittlern Straffreiheit zugesichert – wenn er ihnen beim Cohen-Verfahren helfe. Das bedeutet, dass er einiges zu erzählen hat.
All diesen Ärger kriegt Trump per Dekret nicht aus der Welt. Seine Wut richtet sich nun gegen den eigenen Justizminister Jeff Sessions (71). Der schütze ihn nicht, schimpft Trump. Sessions' Entlassung stehe kurz bevor, wird gemunkelt. Doch das wäre womöglich ein Eigengoal. Sonderermittler Robert Mueller (74) könnte sowas als versuchte Strafvereitelung werten.
Es wäre der Beginn eines neuen Verfahrens.
Seit Donald Trump 2016 zum 45. Präsident der Vereinigten Staaten gewählt wurde, wirbelt er die internationale Politik durcheinander. Bleiben Sie auf dem Laufenden mit allen Bildern, News & Videos aus den USA.
Seit Donald Trump 2016 zum 45. Präsident der Vereinigten Staaten gewählt wurde, wirbelt er die internationale Politik durcheinander. Bleiben Sie auf dem Laufenden mit allen Bildern, News & Videos aus den USA.