«Wir begrüssen und unterstützen den Schritt, da er den Druck auf Nordkorea erhöhen dürfte», sagte der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe am Dienstag in Tokio.
Nach Einschätzung seines Verteidigungsministers Itsunori Onodera sind allerdings neue Provokationen durch Nordkorea nicht auszuschliessen. Japan sieht sich durch Nordkoreas Raketen- und Atomtests direkt bedroht. In jüngster Zeit hatte das Nachbarland zwei Raketen über Japan hinweg getestet.
Strategie der Sanktionen
US-Präsident Trump sagte am Montag in Washington, Nordkorea hätte schon «vor Jahren» wieder auf die Terrorliste gehört. Damit werde der Weg bereitet für «neue Strafmassnahmen» gegen «Nordkorea oder mit ihm verbundene Personen«. Notwendig sei eine «Kampagne des maximalen Drucks, um das mörderische Regime zu isolieren».
Trump fügte hinzu, in zwei Wochen werde das Finanzministerium in Washington eine weitere «wichtige» Strafmassnahme gegen Nordkorea ankündigen. Damit solle das «höchste Sanktionsniveau» erreicht werden.
Morde auf Auslands-Territorium
Pjöngjang war im Jahr 2008 im Zuge der Verhandlungen über das nordkoreanische Atomprogramm von der Liste gestrichen worden. In den vergangenen Monaten hatten sich die Spannungen zwischen Washington und Pjöngjang massiv verschärft.
Trump erklärte zu Beginn einer Kabinettssitzung im Weissen Haus: «Ausser die Welt mit atomarer Zerstörung zu bedrohen, hat Nordkorea wiederholt Akte des internationalen Terrorismus unterstützt, darunter Morde auf ausländischem Territorium."
Der Fall Kim Jong Nam
Mit dem Verweis auf Morde im Ausland spielte Trump offenbar auf die Ermordung des Halbbruders von Nordkoreas Machthaber Kim Jung Un in Malaysia an. Der in Ungnade gefallene Kim Jong Nam war im Februar am Flughafen von Kuala Lumpur mit dem Nervengift VX getötet worden. Die USA verdächtigen Pjöngjang, hinter dem Attentat zu stecken.
Der Fall Otto Warmbier
Der US-Präsident erwähnte auch den Fall des US-Studenten Otto Warmbier, der im Juni kurz nach seiner Entlassung aus nordkoreanischer Haft gestorben war. Der 22-Jährige war im März 2016 wegen Diebstahls eines Agitprop-Posters zu 15 Jahren Arbeitslager verurteilt und später aus humanitären Gründen freigelassen worden.
Wenige Tage nach seiner Rückkehr in die USA starb er aus ungeklärten Gründen. Trump beschuldigte die nordkoreanische Führung, Warmbier gefoltert zu haben.
Nordkorea war schon einmal auf Terror-Liste
Nordkorea stand bereits von 1988 und 2008 auf der Liste der Terrorunterstützerstaaten. Grund war die von Washington vermutete Verwicklung Nordkoreas in ein Bombenattentat auf ein südkoreanisches Flugzeug mit 115 Toten im Jahr 1987.
2008 hatte der damalige US-Präsident George W. Bush Nordkorea dann von der Liste der Terrorunterstützer gestrichen, um Bewegung in die festgefahrenen Verhandlungen über das nordkoreanische Atomprogramm zu bringen. Neben Nordkorea stehen momentan noch der Iran, Syrien und der Sudan auf der Liste.
Nordkorea hatte in den vergangenen Monaten wiederholt Raketen- und Atomwaffentests vorgenommen. Die US-Regierung drohte daraufhin wiederholt mit einem militärischen Vorgehen gegen Pjöngjang. Bei seinem ersten Auftritt vor der UNO Ende September drohte Trump sogar mit der «völligen Zerstörung» Nordkoreas.
Druck auf China
Die USA üben zugleich Druck auf Nordkoreas Hauptverbündeten China aus. Washington verlangt, dass Peking mehr wirtschaftlichen Druck auf Pjöngjang ausübt. Die Geschäfte mit China machen bislang rund 90 Prozent des Aussenhandels von Nordkorea aus.
Auf Geheiss von Chinas Staatschef Xi Jinping war ein chinesischer Sondergesandter in Pjöngjang. Er beendete seinen Besuch am Montag. Wie die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua meldete, einigten sich die Unterhändler, die bilateralen Beziehungen zu stärken.
Wer steht sonst noch auf der US-Terror-Liste?
Auf der Liste stehen derzeit noch der Iran, der Sudan, Syrien und Kuba. Für sie werden US-Entwicklungshilfe, Rüstungsexporte und bestimmte finanzielle Transaktionen beschränkt.
(SDA)