Südkorea
Präsident Trump fordert Schulterschluss gegen Nordkorea

Seoul – US-Präsident Donald Trump hat in einer Rede vor dem südkoreanischen Parlament die internationale Gemeinschaft zum Schulterschluss gegen Nordkorea aufgefordert. Gleichzeitig stellte er dem isolierten Land den «Weg in eine viel bessere Zukunft» in Aussicht.
Publiziert: 08.11.2017 um 05:57 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 11:16 Uhr
US-Präsident Donald Trump spricht vor dem südkoreanischen Parlament. Er forderte einen internationalen Schulterschluss gegen Nordkorea.
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US-Präsident Donald Trump hat in seiner Rede vor dem südkoreanischen Parlament deutliche Warnungen an die Adresse Nordkoreas gerichtet, den Konflikt aber nicht weiter angeheizt.

Trump warb für ein entschlossenes Vorgehen gegen Nordkoreas Atom- und Raketenprogramm, doch er stellte dem isolierten Land zugleich einen «Weg in eine viel bessere Zukunft» in Aussicht

Jetzt sei «die Zeit für Stärke», sagte Trump in seiner Rede. Die USA suchten zwar keine Konfrontation, «aber wir werden niemals davor davon laufen», versicherte Trump. «Wir werden es nicht zulassen, dass Amerika oder seine Verbündeten erpresst oder angegriffen werden.»

Unter seiner Führung bauten die USA das «Militär komplett neu auf», sagte Trump. Allein die Gegenwart eines freien und unabhängigen Südkorea bedrohe das nordkoreanische Regime in seiner Existenz.

Der US-Präsident forderte internationale Unterstützung für seinen Kurs ein: «Alle verantwortlichen Länder müssen ihre Kräfte bündeln, um Nordkoreas brutales Regime zu isolieren und ihm jegliche Form von Unterstützung, Versorgung oder Anerkennung zu verweigern.»

Trump rief die UNO-Vetomächte China und Russland ausdrücklich auf, sich dem Atom- und Raketenprogramm des kommunistischen Landes entgegenzustellen. «Ihr könnt nicht unterstützen, Ihr könnt nicht beliefern, Ihr könnt es nicht hinnehmen», sagte der US-Präsident. In Nordkorea herrsche eine «grausame Diktatur». Das Land werde «wie eine Sekte» regiert.

An Nordkorea gerichtet sagte Trump: «Trotz aller Verbrechen, die Ihr gegen Gott und den Menschen verübt habt, werden wir Euch einen Weg in eine viel bessere Zukunft anbieten.» Atomwaffen würden das Land allerdings nicht sicherer machen. «Sie bringen Ihr Regime in grosse Gefahr», warnte Trump die nordkoreanische Führung.

Trump befindet sich derzeit auf einer knapp zweiwöchigen Asien-Reise. Nach seinen Stationen in Japan und Südkorea wird er am Mittwoch in China erwartet. Zentrales Thema seiner Reise ist die Bedrohung durch Nordkoreas Atom- und Raketenprogramm.

Wie schon am Vortag in der Nähe des Präsidentenpalastes gab es sowohl Proteste gegen den Besuch Trumps als auch pro-amerikanische Kundgebungen. «Halt' den Mund und hau ab!» und «No Trump, No war!» stand auf Plakaten der Trump-Gegner. Sie riefen zu einem Friedensvertrag mit Nordkorea auf.

Die Teilnehmer der Gegendemonstrationen waren stark in der Überzahl. Viele hielten Flaggen der USA und Südkoreas sowie Plakate wie «Republik Korea-USA, wasserdichte Allianz» hoch, um ihre Unterstützung für das bilaterale Bündnis zu zeigen.

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