Es steht schlecht um Silvio Berlusconi (86): Der langjährige italienische Regierungschef wurde am Mittwoch ins Spital San Raffaele in Mailand eingeliefert und landete auf der Intensivstation. Zuvor hatte er über Atemprobleme geklagt.
Schwere Blutkrankheit bei Berlusconi
Berlusconi «ist auf der Intensivstation wegen eines Problems mit einer ungelösten Infektion. Aber er spricht», hatte der italienische Aussenminister Antonio Tajani (69) von der Forza Italia am Mittwoch noch mitgeteilt. Am Donnerstag schockte «Corriere della Sera» Italien dann mit einem Bericht, wonach Berlusconi an Leukämie leide. Die Lungen- und Herzprobleme des Politikers seien ein Nebeneffekt des Blutkrebses.
Der 86-Jährige habe gegen den Blutkrebs bereits eine Chemotherapie begonnen, meldete die Nachrichtenagentur Ansa am Donnerstag unter Berufung auf Berlusconis Umfeld. Die erste Dosis hätten ihm die Ärzte am Mittwochabend verabreicht.
Berlusconis Familie eilte noch am Mittwoch ins Spital. Bei ihm sind seine Lebensgefährtin Marta Fascina (33) und seine Kinder Marina, Barbara, Eleonora, Piersilvio und Luigi.
Regierungschefin Giorgia Meloni (46) wünschte Berlusconi im Onlinedienst Twitter «aufrichtig und liebevoll» eine «schnelle Genesung». Italien «wartet auf dich», erklärte Vize-Regierungschef Matteo Salvini (50), ebenfalls bei Twitter.
Die lange Krankenakte von Berlusconi
In jüngerer Vergangenheit hatte Berlusconi, eine der wichtigsten Figuren der europäischen Politik der vergangenen Jahrzehnte, mehrfach mit Gesundheitsproblemen zu kämpfen. Immer wieder wurde der langjährige Regierungschef ins Krankenhaus eingeliefert, zuletzt in der vergangenen Woche – laut offiziellen Angaben für Kontrolluntersuchungen.
Im April 2021 verbrachte er wegen der Folgen einer 2020 erlittenen Corona-Infektion mehr als drei Wochen im Krankenhaus. 2016 wurde der Multimilliardär am offenen Herzen operiert, 2019 wegen eines Darmverschlusses.
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Berlusconi hat das öffentliche Leben in Italien über Jahrzehnte in verschiedenen Rollen dominiert – nicht nur als Politiker, sondern auch als Medienmogul und langjähriger Eigentümer des Fussballvereins AC Mailand. Er war zwischen 1994 und 2011 dreimal Ministerpräsident.