Dänemark hat die Eigentümergesellschaft der Erdgasleitung Nord Stream 2 eingeladen, bei der Bergung eines in der Nähe der beschädigten Pipeline gefundenen Gegenstands in der Ostsee dabei zu sein. «Die Energieagentur hat dem Eigentümer Nord Stream 2 AG vorgeschlagen, an der Bergungsaktion teilzunehmen», erklärte die Agentur am Donnerstag auf ihrer Website. Der russische Präsident Wladimir Putin (70) hatte vor knapp zwei Wochen im Zusammenhang mit den Anschlägen auf die Gaspipeline in einem Fernsehbeitrag auf das Objekt hingewiesen.
In der Nacht zum 26. September 2022 hatten Explosionen in den Wirtschaftszonen Schwedens und Dänemarks in der Ostsee mehrere Lecks in die Pipelines Nord Stream 1 und Nord Stream 2 gerissen, die für den Transport von russischem Gas nach Deutschland gebaut worden waren. Als Drahtzieher der mutmasslichen Sabotage wurde unter anderem Russland verdächtigt. Laut Medienberichten führten bei den Ermittlungen zu den Explosionen jedoch auch Spuren in die Ukraine.
Ist es eine «Rauchboje»?
Moskau weist jegliche Verantwortung für den Sabotageakt von sich. Das zylinderförmige Objekt, um das es nun geht, war vom russischen Gaskonzern Gazprom ausfindig gemacht worden. Der russische Präsident Putin brachte es in einer TV-Sendung mit den Anschlägen in Verbindung: «Spezialisten sind der Ansicht, dass es vielleicht eine Antenne zum Empfang eines Signals zur Aktivierung eines Sprengsatzes ist», sagte Putin dem Staatssender Rossija 24.
Die dänische Energieagentur äusserte indes die Vermutung, dass es sich um eine «Rauchboje» für die Seefahrt handeln könnte. Genaueres sollen zusätzliche Untersuchungen ergeben. Die Agentur veröffentlichte ein Foto des Gegenstands, das etwa 40 Zentimeter lang ist, bei einem Durchmesser von etwa zehn Zentimetern. Das Objekt stelle kein «unmittelbares Sicherheitsrisiko» dar, hiess es weiter. Die dänischen Streitkräfte sollen demnach bei der Bergung des Gegenstands helfen.
Der dänische Sicherheitsexperte Oliver Alexander geht davon aus, dass es sich bei dem Gegenstand um eine alte Standortmarkierung handelt. Diese würden regelmässig an den Küsten der nahegelegenen Insel Bornholm angespült. (AFP/nad)