Die islamistische Terrorgruppe Boko Haram sorgt in Nigeria für Angst und Schrecken: Immer wieder gehen Entführungen von Schulkindern auf ihr Konto. Die Terroristen fordern die nationale Einführung des islamischen Rechts und verbieten jegliche westliche Bildung.
Angeführt wird die Gruppe von Abubakar Shekau (48). Dieser soll jetzt tot sein. Berichten des nigerianischen Militärs zufolge soll sich Shekau bei einer Konfrontation mit einer rivalisierenden Gruppe selbst in die Luft gesprengt haben, um seiner Gefangennahme zu entgehen.
Ermittlungen laufen
Eine Bestätigung seitens Nigeria steht jedoch noch aus. Shekau war in der Vergangenheit fälschlicherweise schon für tot erklärt worden, nur um sich später per Videobotschaft wieder bei seinen Gegnern zu melden.
Gegenüber «CNN» sagt Mohammed Yerima, der Sprecher der nigerianischen Armee, dass der Tod des Boko Haram Anführers noch vom Militär untersucht werde.
Selbstmord statt Unterwerfung
Laut «CNN« soll Shekau von einer Splittergruppe des Islamischen Staats (ISWAP) zu seinem Waldversteck verfolgt worden sei. Dort sei der Terrorfürst von IS-Mitgliedern umzingelt worden, welche zuvor Boko-Haram-Mitglieder während Ramadan-Festlichkeiten überrascht und ausser Gefecht gesetzt hatten.
Shekau sei aufgefordert worden, sich zu ergeben und sich der rivalisierenden Terrorgruppe zu untergeben. Darauf habe dieser seine Sprengstoffweste gezündet, berichtet ein Informant gegenüber dem Sender.
IS verlangt Belohnung
2013 hat das US-Aussenministerium ein Kopfgeld von rund 6,3 Millionen Franken auf den Terrorfürsten ausgesetzt. Dieses will der Islamische Staat (IS) nun für sich beanspruchen, der nun für den Tod von Shekau verantwortlich sein soll.
In einem Tweet des Aussenministeriums heisst es: «Hey, ihr IS-Leute. Um eins klarzustellen: Ihr habt keinerlei Anrecht auf die Belohnung, selbst wenn ihr Informationen zu seiner Identität oder seinem Aufenthaltsort liefert. So funktioniert unser Programm nicht.»
Untergang von Boko Haram in Sicht?
Sollte Shekau dabei tatsächlich getötet worden sein, könnte das den Untergang der Boko Haram bedeuten, sagt Seyi Adetayo, ehemaliger Offizier des nigerianischen Staatsministeriums, zu «CNN».
Viele Kommandeure von Boko Haram hätten mit dem Anführer Probleme gehabt und seien in den letzten Jahren zu ISWAP übergelaufen. Laut Adetayo könnte das Ende von der Boko-Haram-Ära jedoch den Beginn der ISWAP-Ära bedeuten, «einem viel stärkerem Feind». (une)