Wenn zwei sich streiten ... kommt die Schweiz um die Ecke und schlichtet. Das gilt in Syrien genauso wie im Nahost-Konflikt. Als Teil der Guten Dienste springt die Schweiz schon seit rund 150 Jahren als Vermittlerin oder Interessenvertreterin in die Bresche, wann immer die Fronten verhärtet sind.
Das erste Mal als Schutzmacht trat die Schweiz im deutsch-französischen Krieg 1870/71 auf. Da nahm sie in Frankreich die Interessen des Königreichs Bayern und des Grossherzogtums Baden wahr. Im Zweiten Weltkrieg wurde sie dank ihrer Neutralität gar zur Schutzmacht «par excellence», wie das EDA schreibt. Sie vertrat sage und schreibe 35 Staaten mit über 200 Einzelmandaten – darunter auch Kriegsparteien.
Die Schweiz vertritt die USA im Iran seit vier Jahrzehnten
Dass der US-Präsident nun Bundespräsident Ueli Maurer um Hilfe im Iran-Konflikt bittet, hat eine lange Vorgeschichte: Schon seit fast 40 Jahren vertritt die Eidgenossenschaft als Schutzmacht die Interessen der Amerikaner im Iran. Will ein US-Bürger im Iran einen Pass beantragen, seinen Zivilstand ändern oder braucht er Schutz, steht die Schweizer Botschaft in Teheran parat.
Die Verbindung geht auf die Geiselkrise von 1980 zurück. Damals hatten die USA die Beziehungen zum Iran abgebrochen, nachdem Ayatollah Khomeini (1902–1989) die Islamische Republik ausgerufen hatte. Studenten besetzten die US-Botschaft in Teheran und hielten Mitarbeitende der Botschaft als Geiseln fest.
Die Schweiz vermittelte auch auf Kuba
Es war aber nicht das einzige Mal, dass die Schweiz für die USA die Kohlen aus dem Feuer holen musste. Von 1961 bis Juli 2015 vertrat die Schweiz die Interessen der USA in Kuba und ab 1991 bis zu diesem Zeitpunkt auch die kubanischen Interessen in den USA.
Das Mandat endete mit der Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen der beiden Länder: Die USA hat ihre Botschaft in Havanna wiedereröffnet, Kuba seine in Washington. Der damalige US-Aussenminister John Kerry bedankte sich bei der Schweiz in einem persönlichen Brief. «Das Engagement der Schweizer Bevölkerung ist eine Inspiration für uns alle und ein Beispiel für geduldiges Wirken im Dienst des Friedens», so Kerrys Worte.
Anfang April kündigte Bundesrat Ignazio Cassis (58) an, auch in Venezuela die Interessen der USA zu vertreten. Dem muss der umstrittene Staatschef Nicolás Maduro (56) allerdings noch zustimmen.
Das durch eine Finanzkrise bereits gebeutelte Venezuela befindet sich in einer Staatskrise: Juan Guaidó, der Präsident des entmachteten Parlaments, erklärte sich nach tagelangen Demonstrationen gegen den amtierenden Regierungschef Nicolás Maduro, am 23. Januar zum Übergangsstaatschef.
Maduros Wiederwahl in den vorgezogenen Wahlen letzten Jahres ist umstritten und viele westliche Länder anerkennen seine Regierung nicht, da die Wahl manipuliert gewesen sein soll. Seit seinem Amtstritt Anfang Januar gab es gewaltsame Unruhen und Proteste in Venezuela. Seit dem Putschversuch durch Guaidó herrscht ein erbitterter Machtkampf. BLICK erklärt die Hintergründe und wichtigsten Fragen zum Konflikt.
Das durch eine Finanzkrise bereits gebeutelte Venezuela befindet sich in einer Staatskrise: Juan Guaidó, der Präsident des entmachteten Parlaments, erklärte sich nach tagelangen Demonstrationen gegen den amtierenden Regierungschef Nicolás Maduro, am 23. Januar zum Übergangsstaatschef.
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