Ukraine zu Verhandlungen in Belarus bereit
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Kreml-Sprecher bestätigt:Ukraine zu Verhandlungen in Belarus bereit

Invasion der Ukraine
Das ist bisher passiert

Der russische Präsident Wladimir Putin (69) hat seiner Armee den Einmarsch in die Ukraine befohlen. Blick erklärt Tag für Tag, was bisher geschah.
Publiziert: 25.02.2022 um 20:19 Uhr
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Aktualisiert: 03.03.2022 um 21:35 Uhr
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So sieht die aktuelle Situation in der Ukraine aus. (Stand: 25. Februar 2022)
Foto: BLICK INFOGRAFIK

3. März: Ukraine und Russland einigen sich auf «humanitären Korridor»

In einer zweiten Verhandlungsrunde haben sich Russland und die Ukraine auf die Schaffung humanitärer Korridore in besonders umkämpften Gebieten der Ukraine verständigt. Das sagten Vertreter beider Seiten am Donnerstag nach dem Treffen. «Anfang kommender Woche» solle es eine dritte Verhandlungsrunde geben. Mychajlo Podoljak betonte zugleich, dass bei dem Treffen im belarussisch-polnischen Grenzgebiet einige erhoffte Ergebnisse nicht erreicht worden seien. Währenddessen spricht der französische Präsident Emmanuel Macron davon, dass «das Schlimmste» erst noch kommen werde.

Am Donnerstagabend kam es zu schweren Luftangriffen auf die Stadt Enerhodar, die im Südosten der Ukraine liegt. Nahe der Stadt befindet sich das grösste Atomkraftwerk Europas, Saporischschja. Anton Geraschenko, ein Berater des ukrainischen Innenministeriums, warnte, dass ein bevorstehendes Feuergefecht um die Stadt Enerhodar dazu führen könnte, dass Waffen versehentlich auf das Kraftwerk treffen.

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2. März: Waffenstillstand soll am Donnerstag diskutiert werden

Die UN-Vollversammlung in New York hat in einer Resolution Russland zum «sofortigen» Abzug aus der Ukraine aufgefordert. 141 Mitgliedstaaten stimmten am Mittwoch für die Resolution und 35 Staaten enthielten sich, darunter China. Fünf Staaten lehnten die Resolution komplett ab: Belarus, Eritrea, Nordkorea, Syrien und natürlich Russland selbst. In der Resolution «beklagen» die Mitgliedstaaten «mit grösstem Nachdruck» die russische Invasion in der Ukraine und verurteilen die Entscheidung des russischen Präsidenten Wladimir Putin, die Atomstreitkräfte seines Landes in erhöhte Alarmbereitschaft zu versetzen.

Die Nachrichtenagentur AFP teilt derweil auf Twitter mit, dass es bei den Friedensverhandlungen am Donnerstag unter anderem auch um einen Waffenstillstand gehen soll. Die russische Nachrichtenagentur Ria meldet dies ebenfalls, unter Berufung auf den russischen Verhandlungsführer Vladimir Medinsky. Von ukrainischer Seite wurde dies noch nicht bestätigt. Zudem machte Moskau zum ersten Mal offizielle Angaben zu ihren Verlusten: Im Krieg in der Ukraine sind nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau bisher 498 russische Soldaten getötet worden. Des weiteren seien 1597 Soldaten verletzt worden, teilte das Ministerium am Mittwoch mit. Es sind die ersten offiziellen Zahlen dazu aus Russland seit Kriegsbeginn am Donnerstag voriger Woche. Die Ukraine hatte bisher von rund 7000 getöteten russischen Soldaten gesprochen.

28. Februar: Erste Verhandlungen zwischen Russland und Ukraine

In einem Grenzort in Belarus haben die Delegationen Russlands und der Ukraine am Montag verhandelt. Beide Seiten hätten Hauptthemen festgelegt, bei denen «bestimmte Entscheidungen» getroffen werden müssten, hiess es von der ukrainischen Seite. Das nächste Treffen soll in den kommenden Tagen stattfinden. Der russische Milliardär Roman Abramowitsch soll an den Friedensverhandlungen teilnehmen. Währenddessen hat die EU hat Sanktionen gegen russische Oligarchen in Kraft gesetzt und Fifa hat Russland von der WM in Katar ausgeschlossen. In der Stadt Charkiw kam es zu mehreren Explosionen, auch private Wohnanlagen sollen Berichten zufolge bombardiert worden sein. In einem Telefongespräch forderte Macron Putin auf, Angriffe einzustellen. Putin dagegen teilte mit, eine Einigung mit der Ukraine werde nur möglich sein, wenn Russlands «legitime Sicherheitsinteressen bedingungslos berücksichtigt würden».

27. Februar: Weitere EU-Sanktionen gegen Russland

Die EU will mit weiteren Sanktionen gegen Russland vorgehen. Das kündigte EU-Komissionspräsidentin Ursula von der Leyen (63) am Sonntagabend an. Demnach soll der gesamte EU-Flugraum für russische Maschinen gesperrt werden. Dies gelte für «Flugzeuge in russischem Besitz, in Russland registriert oder unter russischer Kontrolle.» Betroffen davon seien auch die Privatflieger russicher Oligarchen. Weiter will die EU Waffen für die Ukraine finanzieren und russische Staatsmedien verbieten. Russland und die Ukraine haben am Sonntag zudem Friedensverhandlungen vereinbart. Das Treffen werde an der ukrainisch-belarussischen Grenze stattfinden, teilte das Präsidialamt in der ukrainischen Hauptstadt Kiew am Sonntag mit. Es gebe keine Bedingungen. Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko (67) habe die Verantwortung dafür übernommen, dass alle in Belarus stationierten Flugzeuge, Hubschrauber und Raketen während der Anreise der ukrainischen Delegation am Boden blieben. Ein Zeitpunkt wurde zunächst nicht genannt. Laut dem ukrainischen Präsidenten Wolodomir Selenskis wird das Treffen am Fluss Prypjat stattfinden – in der nähe des Unglücks-AKWs Tschernobyl. Das hat er auf seinem Telegram-Kanal mitgeteilt. Selenski hat sich angesichts der geplanten Friedensverhandlungen allerdings skeptisch gezeigt. Der russische Präsident Wladimir Putin (69) hatte zuvor nämlich angewiesen, die Abschreckungswaffen Russlands in Alarmbereitschaft versetzen zu lassen. Das zeige, wie ernst die Lage sei, reagierte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg (62).

26. Februar: Der Westen dreht Russland den Geldhahn zu

Die Kämpfe in der Ukraine gehen weiter. Am Morgen wird ein Hochhaus in der ukrainischen Hauptstadt Kiew von Raketen getroffen. Bürgermeister Wladimir Klitschko verhängt eine nächtliche Ausgangssperre. «Alle Zivilpersonen, die sich während der Ausgangssperre auf der Strasse aufhalten, werden als Mitglieder der feindlichen Sabotage- und Aufklärungsgruppen betrachtet», warnt Klitschko. Auch Präsident Wolodimir Selenski hält weiter in Kiew die Stellung. In einer Videobotschaft sagt er: «Ich bin hier. Wir werden die Waffen nicht niederlegen». Im Südosten des Landes rücken die russischen Truppen derweil weiter vor. Die Hafenstadt Mariupol wird umstellt. Um die zweitgrösste ukrainische Stadt Charkiw wird hart gekämpft. In zahlreichen Ländern finden Friedensdemonstrationen gegen die Invasion der Russen statt. Die Schweiz will sich als Vermittlerin in den Konflikt einbringen und organisiert eine Friedenskonferenz in Genf; Bundespräsident Ignazio Cassis steht dazu in Kontakt mit Selenski und dem russischen Aussenminister Sergei Lawrow. Gegen Abend werden aus Kiew erneut schwere Gefechte gemeldet. Die westlichen Verbündeten beschliessen, russische Banken aus dem Zahlungssytem Swift auszuschliessen.

25. Februar: Kampf um Kiew

Die russischen Truppen kesseln die ukrainische Haupstadt Kiew immer mehr ein. Die ukrainischen Streitkräfte versuchen, den Vormarsch etwa mit der Sprengung von Brücken zu stoppen. Doch die russische Armee kontrolliert an allen Fronten bereits wichtige Gebiete. Dazu gehören Bereiche nördlich der Hauptstadt, aber auch Teile der südlichen Region Cherson, die strategisch wichtige Schlangeninsel im Schwarzen Meer und mehrere Gebiete im Osten und Nordosten des Landes. Die russischen Streitkräfte verschaffen sich schliesslich über den nördlichen Stadtteil Obolon auch Zutritt zur Hauptstadt. Der Flughafen Kiew-Hostomel bleibt heftig umkämpft. Auch rücken sie auf die strategisch wichtige Stadt Odessa vor. Über die Zahl der Todesopfer gibt es keine verlässlichen Angaben. Die ukrainische Armee vermeldet 130 Tote in den eigenen Reihen, gleichzeitig seien 2800 russiche Soldaten getötet worden. Russland hat nach eigenen Angaben noch keine nennenswerten Verluste erlitten. Während die Kampfhandlungen weiter andauern, bemühen sich der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski und der Kreml um die Aufnahme von Verhandlungen in einem Drittstaat. Selenski schlägt dabei auch die Neutralität seines Landes vor, also einen Verzicht auf das Nato-Beitrittsziel. Die EU, Grossbritannien und die USA haben Sanktionen gegen Wladimir Putin und einige seiner Gefolgsleute verhängt. Unter anderem werden ihre Konten eingefroren. Inwiefern diese den russischen Präsidenten trifft, ist nicht bekannt.

24. Februar: Die Invasion beginnt

Der russische Präsident Wladimir Putin kündigt frühmorgens um 4 Uhr Schweizer Zeit eine «Militäroperation» in der Ukraine an. Er fordert das ukrainische Militär in einer im Fernsehen ausgestrahlten Rede auf, «die Waffen niederzulegen». Zudem droht er für jegliche Einmischung in den russischen Einsatz Vergeltung an. Bald ist offensichtlich, dass die Operation nicht auf die östlichen Provinzen Luhansk und Donezk beschränkt ist: Es werden Explosionen in der Hauptstadt Kiew, in der Hafenstadt Mariupol, in Odessa und in Charkiw gemeldet. Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski ruft den Kriegszustand aus, der Luftraum über dem Land wird für zivile Flugzeuge gesperrt. Zahlreiche Länder – unter ihnen auch die Schweiz – kritisieren Putins Einmarschbefehl aufs Schärfste. UN-Generalsekretär António Guterres: «Präsident Putin, im Namen der Menschlichkeit: Bringen Sie Ihre Truppen zurück nach Russland.» In Kiew bilden sich lange Autokolonnen mit Tausenden Menschen, die aus der Stadt fliehen wollen. Währenddessen rücken die russischen Truppen immer weiter vor. So bringen sie auch den zerstörten Atomreaktor von Tschernobyl nördlich der Hauptstadt unter ihre Kontrolle.

23. Februar: Ukraine ruft Ausnahmezustand aus

Die Separatistenführer in der Ostukraine bitten den rusischen Präsidenten Wladimir Putin um militärische Hilfe. Es gelte, eine humanitäre Katastrophe in der Region zu verhindern. Die Ukraine ist im Norden, Osten und Süden bereits seit Wochen von russischen Truppen umzingelt. Ein Einmarsch der Russen wird in Kürze befürchtet. Von den vom Westen verhängten und fast täglich verschärften Sanktionen zeigt sich Putin unbeeindruckt. Angesichts der drohenden Eskalation ruft der ukrainische Sicherheitsrat den Ausnahmezustand aus.

22. Februar: Putin anerkennt Luhansk und Donezk als unabhängig

Der russische Präsident Wladimir Putin beerdigt das Minster Abkommen endgültig und anerkennt die ukrainischen Provinzen Luhansk und Donezk als unabhängige Staaten. Wie aus dem Dekret des Kremls hervorgeht, betrifft die Unabhängigkeitserklärung die gesamten Provinzen – und nicht nur die Bereiche, die von den Rebellen kontrolliert werden. Putin lässt sich zudem vom Föderationsrat die Erlaubnis für einen Einsatz der russischen Armee im Ausland geben. Bereits machen Berichte von russischen Truppen in den Separatisten-Gebieten in der Ostukraine die Runde. Putin spricht erstmals öffentlich davon, «zur Wahrung des Friedens» und zur «Entnazifizierung» Soldaten in die umkämpfte Region zu entsenden. Der Westen kritisiert das Vorgehen Russlands als völkerrechtswidrig. US-Präsident Joe Biden spricht vom «Beginn einer Invasion» in die Ukraine und kündigt einschneidende Sanktionen gegen Russland an. Deutschland legt die Zertifizierung der von Russland betriebenen Gaspipeline Nordstream 2 auf Eis.

21. Februar: Gewalt in der Ostukraine nimmt zu

In den Regionen Luhansk und Donezk im Osten der Ukraine bekämpfen sich prorussische Separatisten und ukrainische Armee seit Jahren. Eigentlich wurde 2015 im Minsker Abkommen ein Waffenstillstand vereinbart. Obwohl Verstösse dagegen immer wieder vorkamen, nimmt die Gewalt jetzt deutlich zu. Beobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) melden Tausende Kampfhandlungen. Die moskautreuen Separatisten beginnen mit der Evakuation von Kindern, Frauen und älteren Menschen. Sie werden in Zügen und Bussen in Flüchtlingslager im russischen Grenzgebiet gebracht.

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