Blick.ch: Sie sind Politikerin, aber jetzt redet die ganze Welt über Ihren Ausschnitt statt über politische Inhalte. Stört Sie das?
Nikita Klæstrup: Überhaupt nicht, ich freue mich, dass ich weltweit so positiv wahrgenommen werde. Und in Dänemark ist es ja nicht so, dass man mich als Politikerin nicht zur Kenntnis nehmen würde. Hier werde ich schon gehört. Auch inhaltlich.
Es gibt Stimmen, die sagen, mit diesen freizügigen Bildern schaden Sie der Sache der Frau. Sind Sie damit einverstanden?
Nein, überhaupt nicht. Eine Frau sollte tun und lassen können, was sie will. Ob sie arbeiten oder zu Hause bleiben will, ob sie Hausfrau und Mutter sein oder Pornodarstellerin werden möchte. Dabei soll sie immer ernstgenommen werden. Ich bin der Beweis dafür, dass das geht. Im Prinzip bin ich die letzte Stufe des Feminismus.
Glauben Sie das im Ernst?
Ja, natürlich. Bei uns in Dänemark sind Politiker meist alte, langweilige Männer. Ich bin kein langweiliger alter Mann und das will ich auch zeigen. Ich möchte beweisen, dass das ein Vorurteil ist, das nicht länger Gültigkeit hat. Es ist gut, dass Frauen sich so geben können, wie sie wollen. Ich ziehe mich halt gerne so an.
Das Foto ist ja nicht ganz neu…
Nein, es wurde Ende Januar geschossen, beim 110-Jahr-Jubiläum meiner Partei, den Jungen Konservativen. Das hat in Dänemark schon für ziemliches Aufsehen gesorgt. Und dann hat es letzte Woche ein Nutzer bei Reddit gepostet, seither wird auf der ganzen Welt über mich berichtet.
Auch in konservativen Kreisen kommt ein derart freizügiges Auftreten nicht überall gut an. Was sagen die Parteichefs zu Ihrem Auftreten?
Bis jetzt habe ich aus der Parteileitung nichts gehört, weder positiv noch negativ. Keine Ahnung, ob das jetzt ein gutes oder ein schlechtes Zeichen ist.
Streben Sie ein politisches Amt an?
Zuerst will ich mein Studium abschliessen. Ich belege Rhetorik an der Uni Kopenhagen. Und dann wollen wir sehen. Vielleicht gehe ich auch in die politische Kommunikation, ich kann mir gut vorstellen, hinter den Kulissen für eine Partei zu arbeiten. Aber wenn ich als gewählte Politikerin ein Amt bekleiden würde, würde ich mich natürlich konservativer anziehen, keine Sorge.
Der Playboy hat bereits angekündigt, Sie bei Wahlen künftig unterstützen zu wollen. Gab es auch ein Angebot für ein Fotoshooting?
Nein, bis jetzt nicht. Ich weiss auch nicht, ob ich eines annehmen würde. Ich glaube nicht, dass ich mich so freizügig zeigen möchte, wie es sich das Magazin gewohnt ist. Aber ich würde mir ein Angebot anhören. Wenn der Betrag stimmt... (eg)