200 Einsatzkräfte suchten nach Melissa (†2). Die Eltern hatten das Kind am Sonntagnachmittag nur kurz unbeobachtet gelassen – plötzlich fehlte jede Spur von ihm. «Es gibt keine Hinweise auf Spuren von Gewalt», sagte Polizeisprecher Christian Sugg laut «Focus». Zuvor waren im Elternhaus Spuren gesichert worden.
In Hitzkofen, einem Dorf in der Schwäbischen Alb im Landkreis Sigmaringen, das zur Gemeinde Bingen gehört, leben gerade einmal 400 Menschen. Jeder kenne dort jeden. Die Familie sei laut Bewohnern vor etwa zwei Jahren in das Dorf gezügelt und komme ursprünglich aus Moldau.
Einsatzkräfte fanden am Dienstagmittag am Dorfrand eine Kinderleiche. Die Polizei hat diese bereits identifiziert. Es handelt sich um die vermisste Melissa.
Temperaturen von Minus zwei Grad
Das Haus, aus dem das kleine Mädchen verschwand, ist umgeben von Weiden. Auch der Fluss Lauchert befindet sich in der Nähe. Die Polizei hatte den schlimmen Verdacht, dass das Kind ins Wasser gefallen sein könnte. Denn die Spürhunde führten die Einsatzkräfte direkt zur Lauchert. Bei der Suche wurden deshalb auch Taucher eingesetzt. Das tote Kind wurde schliesslich tatsächlich im Fluss gefunden.
Am Sonntag hatten die Eltern 90 Minuten nach dem Verschwinden die Polizei alarmiert. Das Kind habe nur ein Pyjama an, sagten sie. Bürgermeister Jochen Fetzer (56) sagte zu «Focus»: «Ich kann mir nicht vorstellen, dass bei einer Temperatur von unter null dann noch grosse Hoffnung besteht.» Immerhin hat es nachts Temperaturen von minus zwei Grad.
Die Polizei geht nicht von einem Verbrechen aus. «Wir haben zum jetzigen Zeitpunkt keinen Hinweis auf eine Straftat und haben auch keine konkreten Ermittlungen gegen irgendjemanden eingeleitet», sagt Polizeisprecher Christian Sugg. (jwg/noo)