Hier wird ein TV-Meteorologe von einem Baum getroffen
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Während Aufnahme:Hier wird ein TV-Meteorologe von einem Baum getroffen

Joe Biden sagt
«Ian» könnte tödlichster Hurrikan in Floridas Geschichte sein

Mega-Hurrikan «Ian» ist im US-Bundestaat Florida auf der Höhe von Cape Coral auf Land getroffen. Er wird als extrem gefährlich eingestuft.
Publiziert: 28.09.2022 um 10:11 Uhr
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Aktualisiert: 29.09.2022 um 20:28 Uhr
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Dieses Haus in Florida steht komplett unter Wasser
Foto: Twitter / itsbethbooker

Der gefährliche Hurrikan «Ian» ist an der Westküste des US-Bundesstaats Florida auf Land getroffen. Das Zentrum des Wirbelsturms der Stärke vier von fünf traf nahe der Stadt Cape Coral auf die Küste, wie das US-Hurrikanzentrum am Mittwoch mitteilte. Es handelt sich demnach um einen «extrem gefährlichen Hurrikan», der zu meterhohen Sturmfluten, Überschwemmungen und heftigen Regenfällen führen dürfte.

Es sei mit schweren Schäden an Infrastruktur, Kommunikationsleitungen und grossflächigen und anhaltenden Stromausfällen zu rechnen, warnten die Behörden. Mit Windgeschwindigkeiten von 240 Kilometern pro Stunde lag «Ian» dabei nur knapp unterhalb der Schwelle zur höchsten Hurrikan-Kategorie. Experten befürchteten eine breite Schneise mit schweren Schäden auf dem Weg des Wirbelsturms quer durch den US-Bundesstaat.

Am Donnerstagmorgen (Schweizer Zeit) wurde «Ian» dann herabgestuft. Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 150 Kilometern pro Stunde habe «Ian» inzwischen die niedrigste Stärke eins von fünf, teilte das Hurrikanzentrum am späten Mittwoch (Ortszeit) mit. Als Wirbelsturm der Kategorie vier hatte «Ian» am Nachmittag die Westküste Floridas getroffen und heftige Winde, Regen und Sturmfluten gebracht.

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Zwei Millionen Menschen ohne Strom

Die Sturmfluten erreichten zum Teil eine Höhe von rund 3,5 Metern, sagte Floridas Gouverneur Ron DeSantis. Wetterexperten befürchteten, dass sie in der Spitze mehr als fünf Meter hoch werden könnten. «Ian» dürfte in die Liste der fünf schwersten Hurrikans in Florida kommen, sagte DeSantis. Aktuell sind in Florida zwei Millionen Menschen ohne Strom. Teils sind sie in ihren Häusern eingesperrt.

Auch ein Hai soll durch «Ian» bereits an Land gespült worden sein, wie ein Video zeigen soll.

Hier schwimmt ein Hai in einem Wohngebiet
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Wegen Überflutungen:Hier schwimmt ein Hai in einem Wohngebiet

Videos aus der betroffenen Region zeigen bereits Überflutungen und extreme Winde.

Erste Häuser werden weggeschwemmt
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Hurrikan trifft auf Florida:Erste Häuser werden weggeschwemmt

Ein Video zeigt zudem, wie bereits kurz nach Beginn des Sturms Häuser weggeschwemmt werden. Strassen stehen unter Wasser, Tausende Menschen sind auf der Flucht.

Hurrikan «Ian» fegt über Fort Myers in Florida
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Apokalyptische Aufnahmen:Hurrikan «Ian» fegt über Fort Myers in Florida

«Es ist nicht mehr möglich, sicher zu evakuieren», warnte Floridas Gouverneur Ron DeSantis die Einwohner. «Es ist an der Zeit, sich zu verstecken und sich auf diesen Sturm vorzubereiten», betonte er. «Tun Sie, was Sie tun müssen, um sicher zu sein. Wenn Sie sich in dem Gebiet befinden, auf das sich der Sturm zubewegt, befinden Sie sich bereits in einer gefährlichen Lage. Es wird sehr schnell sehr viel schlimmer werden. Bleiben Sie also bitte in Deckung», wiederholte er.

Am frühen Donnerstagmorgen erreichte «Ian» Windgeschwindigkeiten von bis zu 100 Kilometern pro Stunde. Meteorologen stuften den Hurrikan damit zu einem Tropensturm herab. Die Experten warnten aber weiter vor katastrophalen, gar lebensbedrohlichen Überschwemmungen in Teilen Floridas. Auf einem mehr als hundert Kilometer breiten Landstreifen tobten in der Nacht heftige Unwetter.

«Nicht mehr möglich, sicher zu evakuieren»

Der Direktor des Nationalen Hurrikanzentrums, Ken Graham, betonte, es werde nach dem Eintreffen an Land vermutlich 24 Stunden dauern, bis der Wirbelsturm über Florida hinweggezogen sei. Das bedeute 24 Stunden heftige Regenfälle. In Teilen Floridas seien in kürzester Zeit 50 bis 60 Zentimeter an Regen zu erwarten. Auch wenn der Wirbelsturm abziehe, bestehe weiter Gefahr durch Trümmer, kaputte Stromleitungen und dergleichen.

Sturm zerstört Stromleitungen in Naples
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Funken sprühen:Sturm zerstört Stromleitungen in Naples

Der Wirbelsturm berge Lebensgefahr, auch in den Tagen, nachdem er Land erreicht habe, sagte die Leiterin der US-Katastrophenschutzbehörde Fema, Deanne Criswell, am Mittwoch. Durch die erwarteten Sturmfluten an der Küste, Überschwemmungen im Inneren des Landes und massive Regenfälle würden voraussichtlich weite Teile des Bundesstaates betroffen sein. Die Wassermassen seien extrem gefährlich, warnte Criswell.

Türen und Fenster vernagelt

Die vom Sturm mutmasslich betroffene Region hat seit 100 Jahren keinen solchen Hurrikan mehr erlebt. Die Bevölkerung bereitet sich entsprechend vor. Die Leute nageln Fenster und Türen mit Holzbalken zu, kaufen alle wichtigen Lebensmittel ein.

Mehrere Schiffe werden weggeschwemmt
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«Ian» wütet in Fort Myers:Mehrere Schiffe werden weggeschwemmt

Aus dem US-Verteidigungsministerium hiess es, mehr als 3200 Mitglieder der Nationalgarde in Florida seien aktiviert, weitere 1800 hielten sich für den Bedarfsfall bereit.

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Expertinnen und Experten beunruhigt, dass in den vergangenen Jahrzehnten in der Region immer näher am Wasser gebaut worden ist. Überschwemmungen könnten viele Gebäude beschädigen oder zerstören. Auch im Inneren des Landes müsse mit Überflutungen und Tornados gerechnet werden, teilte der Wetterdienst mit.

Hier wird ein TV-Meteorologe von einem Baum getroffen
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Während Aufnahme:Hier wird ein TV-Meteorologe von einem Baum getroffen

Zerstörung auf Kuba

Zuvor hatte «Ian» auf Kuba enormen Schaden angerichtet und war mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 205 Kilometern in der Stunde auf Land getroffen. Landesweit fiel der Strom aus. Der staatliche Stromanbieter des sozialistischen Karibikstaates kündigte an, dass die Versorgung in der Nacht und am Morgen schrittweise wiederhergestellt würde.

Strassen verwandeln sich in reissende Flüsse
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Videos aus Naples in Florida:Strassen verwandeln sich in reissende Flüsse

Fotos zeichneten ein Bild weitreichender Zerstörung: Häuser unter Wasser oder mit abgedeckten Dächern, entwurzelte Bäume und überflutete Strassen voller Trümmer. Die Verwüstung ist gross, allerdings ist das Ausmass noch nicht statistisch erfasst. (SDA/lrc/zis)

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