Am letzten Tag der Familienferien im Oktober durfte sich Tyler Skee (13) ein Henna-Tattoo aufmalen lassen. Das 20 Zentimeter lange Drachenmotiv zierte den Unterarm des Teenagers. Doch die Freude über das Tattoo verwandelte sich schnell in Schmerz und Schock.
Denn auf dem Arm des 13-jährigen Briten bildeten sich unter der Tätowierung Blasen und Krusten. Doch damit nicht genug: An seinem ganzen Körper breitete sich ein Ausschlag aus. Weil sich der Bub mit Autismus nicht traute, etwas zu sagen, fiel es der Familie erst sechs Tage nach der Rückkehr aus den Ferien auf.
Seine Mutter Chloe Skee erklärt der Zeitung «Metro», ihr Sohn habe die Schmerzen einfach ertragen – weil er dachte, dass Tattoos wehtun müssten.
Chemikalie in EU verboten
Tyler wurde daraufhin mehrmals ärztlich untersucht, zuletzt in einer Verbrennungsklinik. Dort erhielt er mehrere Steroidcremes und antivirale Medikamente. Obwohl die Wunde noch nicht vollständig verheilt ist, sind die Ärzte zuversichtlich.
Aber woher kamen die Verbrennungen? Die Ärzte vermuten, dass die Chemikalie p-Phenylendiamin (PPD) die heftige Reaktion ausgelöst hat. PPD ist häufig in schwarzem Henna enthalten, um die Farbe zusätzlich zu intensivieren. In der EU ist seine Verwendung in Hautpflegeprodukten verboten, da es sich um eine stark sensibilisierende Substanz handelt, die Hautallergien erstmals auslösen kann. Das Hennapulver selbst hat keine hautsensibilisierenden Eigenschaften.
«Wenn ich damals gewusst hätte, was ich jetzt weiss, hätte er sich niemals ein Henna-Tattoo machen lassen», empört sich die Mutter. Um auf den Vorfall aufmerksam zu machen, hat sie sich an den Tätowierer gewendet. Sie möchte nicht, dass es anderen so ergeht wie ihrem Sohn. Doch bisher hat sie keine Antwort erhalten. (gs)