Es klingt wie eine schaurige Halloween-Story eines Hollywood-Films. Mitte September rief ein Mieter eines zweistöckigen Mehrfamilienhauses in Nebraska die Polizei. Er behauptete, gedämpfte Männerschreie gehört zu haben, die aus «der Wand oder dem Fussboden» zu kommen schienen.
Als die Polizei gut zwei Stunden danach eintraf, herrschte Totenstille und der Vorfall wurde zu den Akten gelegt. Bis jetzt ein Kaminfeger die Ursache für einen «widerlichen Gestank» finden wollte, der aus dem Kaminschacht desselben Gebäudes kam. Der Strahl seiner Taschenlampe bot ihm einen furchtbaren Anblick: Er schaute auf einen menschlichen Schuh mit einem verwesten Bein darin.
Polizei geht von einem Unfall aus
Die Feuerwehr musste die Wand zum Kamin im Erdgeschoss einreissen, um zu der Leiche vorzustossen. Diese konnte nur anhand eines Tattoos und Führerscheins in der Hosentasche als Zachariah A.* (†29) identifiziert werden.
Er galt seit Anfang Oktober offiziell als vermisst, nachdem seine Familie ihn fast drei Wochen nicht mehr erreichen konnte. Die Polizei von Norfolk entdeckte, dass sein Wagen am 20. September wegen mehrtägigen Falschparkens abgeschleppt worden war – nur 300 Meter vom Appartementgebäude entfernt. Einen Zusammenhang zum Notruf des Mieters vom 16. September zogen die Polizisten anfangs aber nicht.
Polizeisprecher Michael Bauer zur «Norfolk Daily News»: «Nach dem bisherigen Stand der Ermittlungen handelt es sich um einen Unfall. Wir versuchen noch herauszubekommen, warum der Mann auf dem Dach war.» Das Todesopfer war wegen Stalkings und Verstosses gegen eine einstweilige Verfügung vorbestraft. (jmh)
* Name bekannt