Italienisches Paar auf Gardasee mit Motorboot getötet
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Deutsche werden beschuldigt:Italienisches Paar auf Gardasee mit Motorboot getötet

Horror-Crash auf dem Gardasee
Opferfamilien sauer über Brief von deutschen Todesfahrern

Die Deutschen Jens D.* und Achim S.* haben mit ihrem Motorboot auf dem Gardasee ein italienisches Paar erfasst und getötet. Die beiden Münchner haben nun einen Brief an die Familien der beiden Opfer geschrieben. Doch der kam gar nicht gut an.
Publiziert: 02.07.2021 um 17:53 Uhr
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Aktualisiert: 03.07.2021 um 10:52 Uhr
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In diesem Holzboot auf dem Gardasee sassen vor rund zwei Wochen zwei Italiener. Nun sind sie tot.
Foto: keystone-sda.ch

Am 19. Juni verloren die Italiener Antonio T.* (†37) und Francesca R.* (†25) auf besonders tragische Weise das Leben. Das Paar wurde in seinem Holzboot auf dem Gardasee von einem Motorboot mit voller Wucht gerammt.

Der Unternehmer war sofort tot. Seine Freundin wurde ins Wasser geschleudert und ertrank. Taucher fanden ihre Leiche nach stundenlanger Suche in etwa 100 Metern Tiefe. Ihre Beine waren abgetrennt.

«Zwei Kerzen in Deutschland angezündet»

Im Luxus-Motorboot sassen zwei Münchner – Jens D.* (52) und Achim S.* (52). Die beiden haben nun den Familien der beiden Opfer einen Brief geschrieben, meldet «Il Giorno».

«Wir möchten Ihnen unser aufrichtiges Beileid für den Verlust Ihrer Angehörigen aussprechen. Unmittelbar nach unserer Rückkehr nach Deutschland haben wir zwei Kerzen angezündet und im Gedenken an Ihre Lieben gebetet», heisst es in dem Brief.

Die Todesfahrer sprechen von einer «dramatisch schrecklichen Tragödie» und hoffen «die Kraft zu finden, diesen unermesslichen Schmerz zu überwinden und eines Tages wieder das Licht des Lebens spüren zu können».

Die Nachricht kam bei den Empfängern allerdings gar nicht gut an: «Es ist ein verspäteter Text und überhaupt nicht aufrichtig», sagt der Anwalt der Familie, Raimondo Del Dosso. Man sehe, dass er «nicht mit dem Herzen, sondern mit dem Kopf geschrieben ist.» Der Brief sei nicht mal von Hand unterschrieben gewesen.

Keine Hilfe geholt

Als es zum Unglück kam, waren die beiden Männer offenbar betrunken und mit einer viel zu hohen Geschwindigkeit unterwegs. Zuvor hatten sie sich im Städtchen Salò das EM-Spiel Deutschland gegen Portugal angeschaut und dabei Bier getrunken. Anschliessend fuhren sie mit dem Boot zur anderen Seeseite, wo sie beim Abendessen Wein tranken. Bei der Rückfahrt nach Salò kam es dann zum Todes-Crash.

Statt Hilfe zu holen, fuhren sie weiter zum Hafen, wo sie offenbar weiter tranken. Laut ihrem Anwalt Guido Sola hätten der Finanzvorstand und der kaufmännische Angestellte erst am nächsten Tag vom Unfall erfahren.

Den Ermittlern sei es ein Rätsel, wie die beiden Männer nichts von dem Aufprall merken konnten. Ihr Anwalt erklärt der «Bild»: «Sie haben einen Knall gehört. Die Nase des Boots geht ziemlich hoch, wenn man Gas gibt. Sie drehten ihre Köpfe und sahen ein Stück Holz.»

Die italienischen Behörden haben nun gegen Jens D. und Achim S. einen Haftbefehl erlassen. Der Nachrichtenagentur Ansa zufolge unter anderem wegen Fluchtgefahr.

Gegen sie wird wegen zweifacher fahrlässiger Tötung und Fahrerflucht ermittelt. Die Generalstaatsanwaltschaft München prüft nun, ob die beiden Männer tatsächlich ausgeliefert werden. (man)

* Namen geändert

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