Der Motorboot-Ausflug der Deutschen Jens D.* (52) und Achim S.* (52) endete tödlich. Im Juni 2021 rammten sie mit ihrem Luxus-Motorboot das Holzboot eines italienischen Paars. Antonio T.* (†37) und die Studentin Francesca R.* (†25) verloren bei dem Horror-Crash ihr Leben.
Am Freitag fand in Brescia nun der Prozess zum tragischen Unfall statt. Der Todesfahrer Jens D. musste sich den Fragen der Richter stellen. «Ich habe diesen Unfall nicht als solchen bemerkt. Es tut mir unglaublich leid», sagte der 52-Jährige im Gericht.
«Dieser Aufprall war so schwach»
Nach eigener Aussage steuerte er im Moment des Aufpralls das Motorboot. «Ich habe aus heiterem Himmel ein Geräusch gehört, ein kurzes, aber sehr gut hörbares Geräusch, und gleichzeitig eine Vibration in den Füssen gespürt», erklärte er bei der rund dreistündigen Befragung weiter.
Er und sein Mitfahrer hätten jedoch in der Dunkelheit kein Hindernis sehen können. Deshalb nahmen sie an, ein Holzstück getroffen zu haben. Da Wasser in ihr Boot eindrang, wollten die Münchner ausserdem schnellstmöglich ihren Zielhafen erreichen. «Dieser kurze Aufprall war so schwach, dass ich im Leben nicht davon ausgehen konnte, dass wir etwas so Grosses wie ein Boot getroffen hatten.»
Die Bayern müssen sich mitunter wegen fahrlässiger Tötung und unterlassener Hilfeleistung verantworten. Denn nach dem Horror-Crash gingen Jens D. und Achim S. seelenruhig etwas trinken. Dass sie gerade zwei Menschen getötet hatten, entging den beiden. (SDA/dzc)
* Namen geändert