Wie die «Bild» schreibt, soll es sich bei dem Toten um einen 30-jährigen Studenten aus Indien handeln. Nach seiner Einreise wurde er positiv auf das Virus getestet. Er wies jedoch keine Symptome auf. Dann soll sich sein Zustand innerhalb eines Tages massiv verschlechtert haben. Am Donnerstag starb er.
Noch am selben Tag setzte das Gesundheitsamt Dresden alle Bewohner des Hochhauses, in dem der Mann wohnhaft war, bis zum 8. Juni unter Quarantäne. Niemand darf das Gebäude verlassen! Ob sich der Tote mit der indischen Variante angesteckt hat, ist noch unklar. Aber: «Dieser sehr schnelle Verlauf begründet den Verdacht, dass die Infektion auf eine Virusvariante zurückzuführen ist», sagte ein Sprecher des Gesundheitsamtes.
Stockwerk für Stockwerk
Seit Freitagmorgen werden die Bewohner des Hochhauses durchgetestet – Stockwerk für Stockwerk. «Neben einem tiefen Nasen-Rachen-Abstrich werden auch die Daten der Personen erfasst, um den Kontakt herstellen, das Testergebnis übermitteln und die weiteren Ermittlungen vornehmen zu können», teilte das Gesundheitsamt am Freitag mit.
Ebenfalls vor Ort sind Übersetzer, um allfällige Fragen in Hindi, Englisch und Arabisch zu beantworten. Beim Gebäude soll es sich nämlich um ein Studentenheim handeln. Die Versorgung der Bewohner während der Quarantäne wird durch das Brand- und Katastrophenschutzamt Dresden sichergestellt.
Deutlich ansteckender
Die zunächst in Indien entdeckte Variante des Coronavirus könnte laut vorläufigen Erkenntnissen der englischen Gesundheitsbehörde häufiger zu schwereren Covid-19-Erkrankungen führen. «Erste Erkenntnisse aus England und Schottland legen nahe, dass es ein erhöhtes Risiko für Krankenhauseinlieferungen geben könnte als bei der Alpha-Variante», heisst es in einer aktuellen Risikoeinschätzung von Public Health England.
Als Alpha-Variante wird die zunächst in Grossbritannien entdeckte Variante B.1.1.7 bezeichnet. Einige Regionen zeigten einen Anstieg von Krankenhauseinlieferungen, allerdings liesse sich der nationale Trend noch nicht abschätzen, so die Behörde. Deutlichere Belege gibt es hingegen bereits dafür, dass die indische Variante wohl deutlich ansteckender ist als die britische. Public Health England geht aufgrund verschiedener Analysen mit hoher Wahrscheinlichkeit von einer «substanziell erhöhten Wachstumsrate» aus. (SDA/bra)