Die Schweizer Botschaft in Ankara sowie das Schweizer Generalkonsulat in Istanbul sind bis auf Weiteres für die Öffentlichkeit geschlossen. Das bestätigt das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) auf Blick-Anfrage. Grund: Es bestehe die Gefahr eines Terror-Anschlags.
Termine für Visum- und Passanträge werden abgesagt. Das EDA teilt mit: «Das EDA sowie die Vertretungen vor Ort verfolgen die Situation weiterhin aufmerksam und stehen in Kontakt mit den türkischen Behörden und den Partnerländern, um die Lage zu beurteilen.»
Auch andere europäische Ämter haben ihre Pforten geschlossen – so etwa das schwedische, deutsche und niederländische Generalkonsulat in Istanbul. Das deutsche Auswärtige Amt rät seinen Staatsbürgern zur Wachsamkeit. Laut den deutschen Behörden bestehe ein erhöhtes Anschlagsrisiko nach den jüngsten Vorfällen in europäischen Hauptstädten. Damit bezieht sich das Amt auf die öffentlichen Koran-Verbrennungen, die in der Türkei für Entsetzen gesorgt haben.
Besonders im Istanbuler Viertel Beyoglu und um den zentralen Platz Taksim sei das Risiko für Anschläge sehr hoch ist. «Wenn Sie dort wohnen, beschränken Sie Ihren Aufenthalt ausserhalb der Wohnungen auf das Unerlässliche», teilte das deutsche Auswärtige Amt mit.
Islamfeindliche Aktionen in Europa
Die Türkei hingegen warnt ebenfalls seine Bürgerinnen und Bürger – allerdings vor Angriffen in Europa und den USA. Anlass dafür sind mehrere islamfeindliche Aktionen in Europa. So hat etwa in Schweden ein Mann den Koran vor der türkischen Botschaft in Stockholm verbrannt. Auch in Dänemark wurde vergangene Woche ein Koran öffentlich verbrannt. In den Niederlanden ist ein Exemplar in der Öffentlichkeit zerrissen worden.
Die Türkei hat wegen des Vorfalls in Schweden die Zustimmung zum Nato-Beitritt des skandinavischen Landes infrage gestellt: «Solange du und deine Sicherheitskräfte zulassen, dass mein heiliges Buch, der Koran, verbrannt und zerrissen wird, stimmen wir eurem Nato-Beitritt nicht zu», sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan (68) kürzlich.