Hat Russland geholfen?
Nordkorea stellt plötzlich Zerstörer Choe Hyon vor – mit 80 Raketen

Nordkorea präsentiert seinen ersten Zerstörer. Diktator Kim Jong Un sieht darin einen Durchbruch. Denn er will sein isoliertes Land weiter aufrüsten.
Publiziert: 15:34 Uhr
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Aktualisiert: 15:50 Uhr
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Die nordkoreanische Marine verfügt jetzt über einen Zerstörer. Hier im Bild: das Schiff bei einem Testeinsatz.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Nordkorea stellt neuen Zerstörer vor, vermutlich mit russischer Hilfe gebaut
  • Kim Jong Un plant Atom-U-Boot zur Stärkung der Marine
  • Schätzungsweise über 18'000 nordkoreanische Soldaten in Ukraine-Krieg geschickt
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Johannes HilligRedaktor News

Nordkorea rüstet weiter auf. Erst Ende März stellte Diktator Kim Jong Un (41) eine neue Aufklärungsdrohne vor. Und jetzt der nächste Erfolg aus Sicht des Machthabers. Die Marine verfügt nun über einen Zerstörer. Das erste Kriegsschiff dieser Art in Nordkorea. Vergangenen Freitag wurde der 5000-Tonnen-Koloss namens Choe Hyon im Hafen von Nampo im Westen des Landes getauft. Das berichtet die Nachrichtenagentur Associated Press (AP).

Laut der nordkoreanischen Nachrichtenagentur Central News Agency soll Kim Jong Un eine Probefahrt des Zerstörers begutachtet haben. Dabei wurde das Waffenarsenal getestet, darunter insgesamt 80 Raketen und elektronische Störkanonen. Das Schiff soll sowohl zum Angriff als auch zur Verteidigung genutzt werden.

Flugabwehr-Radarsystem und Antriebssystem wohl aus Russland

Es wird vermutet, dass Russland beim Bau des Zerstörers geholfen hat. Womöglich als Gegenleistung, weil Nordkorea Russland im Ukraine-Krieg unterstützt. Schätzungen gehen von rund 18'000 Soldaten aus, die Nordkorea in den Krieg schickte.

Der russische Präsident Wladimir Putin (72) bezeichnete den Einsatz der nordkoreanischen Soldaten in Kursk am Montag als «Heldentat». 

Lee Illwoo, Experte des südkoreanischen Verteidigungsnetzwerks, vermutet gegenüber AP, dass das auf dem Schiff verbaute Flugabwehr-Radarsystem wahrscheinlich aus Russland stamme. Demnach kommen auch das Antriebssystem und einige Flugabwehrwaffen höchstwahrscheinlich aus Russland.

Kim Jong Un will Atom-U-Boot

Offiziell soll der Zerstörer erst nächstes Jahr zur Armee dazustossen. Kim Jong Un hat derweil schon ein nächstes Ziel vor Augen. Er will ein Atom-U-Boot, um seine Marine zu stärken. Hintergrund: der Konflikt mit Südkorea. 

Südkorea befindet sich seit dem Ende des Korea-Krieges 1953 formell weiterhin im Kriegszustand mit dem nördlichen Nachbarn. Die Beziehungen zwischen Pjöngjang und Seoul befinden sich derzeit auf einem Tiefpunkt. Auch weil Kim Jong Un weiter aufrüstet und sein Atomwaffenprogramm weiter vorantreibt.

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