Seit Wochen gilt Jasmin M. (21) aus dem deutschen Eigeltingen-Heudorf unweit der Schweizer Grenze als vermisst. Zuletzt gesehen wurde sie am 19. Februar in Konstanz – seither fehlt von ihr jede Spur. Sämtliche Suchaktionen der Polizei blieben bisher erfolglos.
Knapp eine Woche nach dem Verschwinden von M. hat die Polizei bereits einen Verdächtigen in Untersuchungshaft genommen. Dabei handelt es sich um Robert S. (42), Jasmins Ex-Freund. Wie der «Südkurier» schreibt, sollen sich die beiden kurz vor M.s Verschwinden getrennt haben. Hat S. die Trennung nicht verkraftet und seine Ex-Freundin deshalb umgebracht?
Ex-Freund hüllt sich in Schweigen
Wie Recherchen der Zeitung zeigen, soll die Beweislast gegen den 42-Jährigen hoch sein. «Ein Ermittlungsrichter hat auf unseren Antrag hin einen Haftbefehl erlassen. Dies setzt einen dringenden Tatverdacht voraus», bestätigt auch Johannes-Georg Roth, Leiter der Staatsanwaltschaft Konstanz der Zeitung. Für S. gilt die Unschuldsvermutung.
Die Polizei geht von einem Gewaltverbrechen aus. S. hüllte sich bislang in Schweigen. In den zahlreichen Vernehmungen, in denen er gefragt wurde, was an dem besagten 19. Februar passiert sein könnte, hat er geschwiegen.
Klar ist: Wenn es sich bei S. tatsächlich um den Täter handelt, tut er alles, um das zu vertuschen. Wenige Tage nach dem Verschwinden teilte er nämlich einen Suchaufruf von Jasmins Mutter.
Unwahrscheinlich, dass Jasmins Leiche auf dem Grund des Bodensees liegt
Seit dem Verschwinden der jungen Frau hat die Polizei bisher mehrere Suchaktionen durchgeführt. Auf dem Land, im Wasser oder in der Luft wurde nach möglichen Hinweisen gesucht, die auf Jasmins Verbleib hindeuten können.
Eine Spur führte zu Jasmins Wagen, den die Ermittler auf einem Parkplatz in der Nähe des Bora-Spas in Radolfzell entdeckten. Wie Recherchen des «Südkuriers» ergaben, hat M. den Wagen nicht selbst da hingefahren. Die Polizei geht deshalb inzwischen davon aus, dass die tatverdächtige Person den schwarzen Toyota Corolla dort abgestellt hat, um die Polizei auf eine falsche Fährte zu locken.
Auch das Motorboot von Robert S. wurde von den Ermittlern untersucht. Die Polizei hält es aber für unwahrscheinlich, dass Jasmins Leichnam im Bodensee versenkt wurde.
Weitere Suchaktionen nächste Woche geplant
Derzeit geht die Polizei davon aus, dass sich der mutmassliche Tatort in oder um den Eigeltinger Ortsteil Heudorf befindet. Im Fokus steht dabei das weitläufige Waldgebiet nördlich von Heudorf. Wie die Zeitung weiterschreibt, könnte der Täter Jasmins Leiche dort versteckt haben.
Auch in der kommenden Woche sind der Polizei zufolge weitere Suchaktionen geplant. Es besteht also nach wie vor die Hoffnung, das Rätsel um Jasmin M.s Verschwinden klären zu können. (dzc)