«Grosser Verlust»
Arabische Welt ist bestürzt über Tod von Irans Präsident Raisi (†63)

Aus der arabischen Welt kommen nach dem Tod des iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi und seines Aussenministers Hussein Amirabdollahian zahlreiche Beileidsbekundungen.
Publiziert: 20.05.2024 um 11:27 Uhr
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Aktualisiert: 20.05.2024 um 13:04 Uhr
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Bisher kondolierten vor allem arabische Staaten.
Foto: keystone-sda.ch
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Der katarische Emir Tamim bin Hamad al-Thani schrieb am Montag auf X, über «sein aufrichtiges Beileid an die Regierung und das Volk der Islamischen Republik Iran».

Ägypten trauere um Präsident Raisi und die weiteren Opfer des Unfalls, hiess es in einer Erklärung des Regierungssprechers. Der jordanische König, König Abdullah II., bekundete seine Solidarität mit dem iranischen Volk. Sein «tiefstes Beileid gelte den Brüdern, der Führung, der Regierung und dem Volk der Islamischen Republik Iran zum Tod von Bruder Präsident Ebrahim Raisi». 

«Überzeugter Verfechter unserer Anliegen»

Der mit dem Iran verbündete syrische Machthaber Baschar al-Assad äusserte sich ähnlich. Er drückte laut der staatlichen Nachrichtenagentur Sana sein Beileid für «diesen schmerzlichen Vorfall und dem daraus resultierenden grossen Verlust aus». Auch die Regierung in Bagdad im Irak bekundete Mitgefühl. Der geschäftsführende Ministerpräsident im Libanon, Nadschib Mikati, ordnete laut der staatlichen Nachrichtenagentur NNA drei Tage Staatstrauer an.

Von den vom Iran unterstützen Milizen in der Region kamen ebenfalls Worte der Trauer. Die Hisbollah im Libanon erklärte, Raisi sei ein grosser Unterstützer und «ein überzeugter Verfechter unserer Anliegen, insbesondere in Jerusalem und in Palästina» gewesen. Ähnliche Worte kamen von den Huthi im Jemen. Der Tod Raisis sei «nicht nur ein Verlust für den Iran, sondern für die gesamte islamische Nation, Palästina und Gaza», erklärte ein Sprecher auf X.

Der Iran erhält seinen militärischen Einfluss in der Region vor allem auch durch die Unterstützung von proiranischen Milizen oder politische Bewegungen. Syriens Regierung ist direkt mit dem Iran verbündet. Im Libanon zählen die Hisbollah und im Jemen die Huthi-Milizen zur sogenannten «Achse des Widerstands», die der Iran gegen Israel aufgebaut hat.

Auch China und Italien kondolieren

Neben der arabischen Welt hat auch Chinas Präsident Xi Jinping dem Iran kondoliert. Der chinesische Staats- und Parteichef habe in einer Botschaft seine «tiefe Trauer über den Tod» zum Ausdruck gebracht und der Regierung und dem Volk sein «aufrichtiges Beileid» ausgesprochen, teilte ein Sprecher des Pekinger Aussenministeriums am Montag mit.

Xi habe betont, dass Präsident Raisi seit seinem Amtsantritt «einen wichtigen Beitrag zur Aufrechterhaltung der Sicherheit und Stabilität Irans, zur Förderung der nationalen Entwicklung und des Wohlstands sowie zu positiven Bemühungen um die Festigung und den Ausbau der umfassenden strategischen Partnerschaft zwischen China und Iran» geleistet habe. «Sein bedauerlicher Tod ist ein grosser Verlust für das iranische Volk und auch das chinesische Volk hat einen guten Freund verloren», so der Sprecher weiter.

Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni sprach ebenfalls ihr Beileid aus. «Ich möchte meine Solidarität und die Solidarität Italiens mit der iranischen Regierung und dem iranischen Volk zum Ausdruck bringen», sagte Meloni am Montag beim privaten Sender Canale 5.

Cassis schliesst sich Beileidsbekundungen an

Aussenminister Ignazio Cassis hat sich den Beileidsbekundungen angeschlossen. Er drückte den Angehörigen aller Opfer sowie der iranischen Bevölkerung auf dem Kurznachrichtendienst X sein Beileid aus.

Auch Vertreter der EU haben bereits ihr Beileid bekundet. «Die EU drückt ihr aufrichtiges Beileid zum Tod von Präsident Raisi und Aussenminister Abdollahian sowie anderer Mitglieder ihrer Delegation und der Besatzung bei einem Hubschrauberunfall aus», schrieb EU-Ratschef Charles Michel Michel am Montag auf seinem offiziellen Account auf X. «Unsere Gedanken sind bei den Familien.»

Ähnlich äusserte sich der Aussenbeauftragte Josep Borrell. «Die EU spricht den Familien aller Opfer und den betroffenen iranischen Bürgern ihr Mitgefühl aus», hiess es in einer knappen Mitteilung.

Putin spricht von «bemerkenswertem» Menschen

Kremlchef Wladimir Putin hat Raisi als einen herausragenden Politiker und wahren Freund Russlands gewürdigt. «Er wurde von seinen Landsleuten zu Recht hoch geachtet und genoss im Ausland grosses Ansehen», hiess es in einem am Montag vom Kreml veröffentlichten Beileidsschreiben an den iranischen Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei. Putin sagte, dass er den «bemerkenswerten» Menschen Raisi für immer in guter Erinnerung behalten werde. 

«Als wahrer Freund Russlands leistete er einen unschätzbaren persönlichen Beitrag zur Entwicklung der gutnachbarlichen Beziehungen zwischen unseren Ländern und unternahm grosse Anstrengungen, um sie auf die Ebene einer strategischen Partnerschaft zu bringen.» Die Beziehungen zwischen Teheran und Moskau sind traditionell eng.

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