Behörden geben Entwarnung
Medizin-Student hat kein tödliches Marburg-Virus

Schock am Hamburger Hauptbahnhof: Verdacht auf Marburg-Virus bei Rückkehrern aus Ruanda. Polizisten in Vollschutzanzügen im Einsatz.. Erst am Donnerstag kommt die Entwarnung.
Publiziert: 03.10.2024 um 08:05 Uhr
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Aktualisiert: 03.10.2024 um 11:44 Uhr
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Am Mittwoch wurde in Hamburg ein Zug aus Frankfurt gestoppt, weil ein Medizin-Student sich mit dem Marburg-Virus infiziert haben könnte. (Archivbild)
Foto: imago/Björn Trotzki

Auf einen Blick

  • Verdacht auf Marburg-Virus im Zug aus Frankfurt
  • Medizin-Student hatte Kontakt mit einem Infizierten in Ruanda
  • Sterblichkeit bis zu 88 Prozent laut WHO
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Plötzlich herrschte am Mittwoch grosse Aufregung am Bahnhof in Hamburg: Polizisten mit Atemschutzmasken und weitere Einsatzkräfte in Vollschutzanzügen stürmten zu einem bestimmten Zug. Der Grund: Verdacht auf Marburg-Virus. Ein Medizin-Student (26) und seine Freundin, die zuvor in Ruanda (Afrika) waren, könnten sich damit infiziert haben. Eine Gefahr für alle Passagiere an Bord.

«Das Gesundheitsamt hat im Rahmen des Infektionsschutzes über die Polizei eine Personenfestsetzung am Hauptbahnhof veranlasst», sagt Alexander Fricke, Sprecher des Bezirks Hamburg-Nord, zu «Bild». Ob die beiden Ruanda-Reisenden tatsächlich sich mit dem Marburg-Virus infiziert haben, wird nun untersucht.

Jetzt ist klar: Der Student und seine Freundin haben sich nicht mit dem Virus infiziert. Die Behörden geben Entwarnung. 

Medizin-Student hatte Kontakt mit einem Marburg-Virus-Infizierten

Das Marburg-Virus stammt aus derselben Erregerfamilie wie das Ebolavirus. Es wird von Flughunden auf den Menschen übertragen und verbreitet sich unter Menschen durch engen Kontakt oder durch direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten. Zu den Symptomen der Marburg-Krankheit gehören hohes Fieber und starke Kopfschmerzen, später kommen Durchfall, Erbrechen und Blutungen hinzu. Die Sterblichkeit liegt laut WHO bei bis zu 88 Prozent.

Der Medizin-Student fühlte sich offenbar schon auf dem Flug zurück nach Deutschland nicht wohl und stieg trotzdem in den Zug. Obwohl er zuvor in Ruanda Kontakt mit einem Infizierten hatte, der das Marburg-Virus hatte.

Die Gesundheitsbehörden in Ruanda hatten den Ausbruch der hochgefährlichen Viruserkrankung Ende September bekannt gegeben. Bisher ist unbekannt, wo der Ausbruch seinen Ursprung hat und wann es dazu kam. Ruanda gehört zu den kleinsten Staaten Afrikas, ist aber besonders dicht besiedelt.

Es gibt zurzeit keinen Impfstoff

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) schreibt auf ihrer Homepage zu dem Marburg-Virus, dass das Ansteckungsrisiko für Reisende zwar sehr gering sei, da die Übertragung nahen Kontakt mit einem Patienten oder einem infizierten Tier erfordert. «Allerdings sind zurzeit kein Impfstoff und keine zugelassene Therapie gegen Marburg-Fieber in der Schweiz erhältlich.»

Im Falle einer Epidemie stehe das BAG regelmässig in Kontakt mit seinen internationalen Partnern, um geeignete Massnahmen einzuleiten.

In anderen Ländern sind durch Reisende importierte Fälle möglich, aber äusserst selten. «In der Schweiz wurde bis heute kein Fall registriert.»

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