Ukrainer bauen Antonov wieder auf
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Grösstes Flugzeug der Welt:Neue Bilder zeigen die zerstörte Antonov An-225

Grösstes Flugzeug der Welt im Krieg zerstört
Ukrainer wollen neue Antonov bauen – für halbe Milliarde Euro

Zu Beginn des Krieges wurde der Frachter Antonov An-225 zerstört. Nun soll ein neues Mega-Flugzeug aufgebaut werden – mit den Teilen der kaputten Maschine. Dafür sucht die Ukraine nun Geldgeber.
Publiziert: 09.11.2022 um 16:10 Uhr
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Aktualisiert: 09.11.2022 um 16:20 Uhr
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Die Antonow An-225 wurde im Februar zerstört.
Foto: IMAGO/NurPhoto

Die Antonov An-225 war das grösste Flugzeug der Welt. Die in der Sowjetunion gebaute Frachtmaschine war bis zum Beginn des Krieges in der Ukraine im Einsatz. Am 27. Februar wurde der Flieger bei einem Angriff der russischen Truppen im Hangar in Gostomel bei Kiew zerstört. Nach Einschätzungen des Piloten Dmytro Antonow, der das Flugzeug beim letzten Einsatz am 5. Februar geflogen hatte, sei der Schaden irreparabel.

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Doch nun planen die Ukrainer offenbar, die An-225 «Mrija» («Traum» auf Ukrainisch) wieder aufzubauen. Dafür sollen Teile der zerstörten Maschine sowie einer zweiten – nie zu Ende gebauten Antonov – herhalten. Dafür hofft der ukrainische Flugzeugbauer auch auf Sponsoren aus Deutschland sowie von anderen Flugzeugbauern, wie «Aerotelegraph» berichtet.

Neue Antonov in der Planungsphase

Schon im April entstanden entsprechende Pläne. Nach Angaben von Jewheni Gawrylow (42), dem Generaldirektor der Antonov Airlines, habe der Bau bereits begonnen. «Die Arbeiten an der Maschine laufen an einem geheimen Ort», sagte er zu «Bild» im Rahmen der Eröffnung einer Antonov-Ausstellung am Flughafen Leipzig. Bei der Exposition sollen unter anderem Bilder verkauft werden, um zusätzliches Geld für das kostspielige Projekt einzuspielen.

Auf Twitter schreibt das Unternehmen jedoch, dass die Angaben im «Bild»-Interview «ungenau» seien. Derzeit seien lediglich «Planungsarbeiten» im Gange.

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Demnach gebe es aktuell etwa 30 Prozent der Bauteile, die man verwenden könne. Die Kosten werden sich auf mindestens 500 Millionen Euro belaufen. Wie «Aerotelegraph» schreibt, sei am Anfang noch die Rede von drei Milliarden Dollar gewesen.

Boeing und Airbus sollen helfen

Dafür ist die Ukraine auf der Suche nach Sponsoren. Dmytro Antonow sagte zu «MDR»: «Wir stellen im Moment noch den Kontakt zu Herstellern wie Boeing, Airbus oder Embraer her, um sie zu bitten, uns beim Wiederaufbau von Mrija zu helfen. Ausserdem untersuchen wir noch das Wrack der zerstörten Maschine, um zu sehen, ob wir einige Bauteile wiederverwenden können. Wie teuer das Ganze wird, werden wir aber erst nach dem Krieg wissen.»

Der sowjetische Riesenvogel wurde nur einmal gebaut. Er wog leer 175 Tonnen, sein maximales Startgewicht lag bei 600 Tonnen. Zudem hatte die Antonov sechs Triebwerke und 88 Meter Spannweite. (man)

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