Grönländer reagieren auf Trumps Kaufabsichten
«Jetzt ist er endgültig verrückt geworden»

«Ein Ausdruck eines grösseren Interesses für Investitionen»: Gegenüber BLICK äussert sich Grönlands Premierminister äusserst höflich zu Trumps Absicht, die grösste Insel kaufen zu wollen. Andere Politiker werden deutlicher.
Publiziert: 16.08.2019 um 18:21 Uhr
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Aktualisiert: 19.08.2019 um 10:55 Uhr
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Idylle pur: die Stadt Upernavik im Westen Grönlands.
Foto: keystone
Guido Felder

Was ist denn in US-Präsident Donald Trump (73) gefahren? Wie Medien berichten, will er offenbar Grönland, die grösste Insel der Welt kaufen. Da unterhalten die USA bereits ihren Militärflugplatz Thule Air Base. Grönland interessiere Trump wegen der natürlichen Ressourcen und der geostrategischen Bedeutung.

In Grönlands Hauptstadt Nuuk (18’000 Einwohner), schüttelt man darüber nur den Kopf. Auf Anfrage von BLICK lässt Premierminister Kim Kielsen (52) ausrichten: «Wir pflegen mit den USA eine gute Zusammenarbeit und betrachten das als Ausdruck eines grösseren Interesses für Investitionen in unser Land sowie die Möglichkeiten, die wir anbieten.»

Und er fügt an: «Natürlich stehen wir nicht zum Verkauf.»

Auf weitere Fragen will der Premier nicht antworten. Es heisst: «Aufgrund des inoffiziellen Charakters dieser Nachricht, hat die grönländische Regierung keine weiteren Kommentare.»

1. April zur falschen Zeit

Auch in Dänemark, zu dem das autonom verwaltete Grönland gehört, wähnt man sich im falschen Film. Der ehemalige Premierminister Lars Løkke Rasmussen (55) twitterte: «Das muss ein 1.-April-Scherz sein, zu einer völlig falschen Zeit.»

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Søren Espersen (66) von der rechten Volkspartei meinte: «Wenn Trump wirklich darüber nachdenkt, ist das der endgültige Beweis, dass er verrückt geworden ist.»

Ein Vorgänger Trumps bot 100 Millionen

Trumps Idee ist nicht ganz neu: Einer seiner Vorgänger, Präsident Harry Truman (1884–1972), hatte bereits 1946 den Kauf von Grönland für 100 Millionen Dollar angeregt.

Zudem hatte Dänemark 1917 die damaligen Westindischen Inseln für 25 Millionen Dollar an die USA verkauft, die die Inseln seither die Amerikanischen Jungferninseln nennen. Eine dieser Inseln, Little Saint James, gehörte übrigens dem im Gefängnis verstorbenen US-Financier Jeffrey Epstein (†66), der zurzeit die Schlagzeilen dominiert. Er soll auf dieser Insel Minderjährige missbraucht haben.

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