Grausame Tötung von Transmann – Ermittlerin schockiert
«Eines der schlimmsten Verbrechen, das ich je untersucht habe»

Ein Transmann aus den USA wurde wochenlang gefoltert und seine Leiche anschliessend in einem Feld deponiert. Fünf Tatverdächtige befinden sich in Haft. Es gibt Verbindungen zum Opfer.
Publiziert: 18.02.2025 um 17:50 Uhr
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Aktualisiert: 18.02.2025 um 23:26 Uhr
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Sam N.* (†24) wurde in den USA brutal ermordet.
Foto: keystone-sda.ch

Auf einen Blick

  • Transmann Sam N. in New York gefoltert und ermordet aufgefunden
  • Fünf Verdächtige festgenommen, darunter drei Frauen und zwei Männer
  • Opfer wurde von Anfang Dezember 2024 bis Februar 2025 misshandelt
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Seine Peiniger sollen ihn getreten, mit Stöcken und Gürteln geschlagen sowie mit einem Tischbein und Besenstiel angegriffen haben: Wochenlang wurde Transmann Sam N.* (†24) aus dem US-Bundesstaat Minnesota in einem Motel gefoltert. Die Polizei fand seine Leiche am vergangenen Donnerstag in einem Feld in der Nähe der Stadt Canandaigua im Bundesstaat New York. N. war eine Woche zuvor als vermisst gemeldet worden. Fünf Verdächtige, darunter drei Frauen, im Alter zwischen 19 und 38 Jahren befinden sich in Haft. Es handelt sich um Precious A.* (38), Jennifer Q.* (30), Kyle S.* (33), Patrick G.* (19) und Emily M.* (19).

«Unsere Ermittlungen haben ein verstörendes Muster von Missbrauch aufgedeckt, das schlussendlich in Sams tragischem Tod endete», sagte Ermittlerin Kelly Swift von der New Yorker Polizei am Freitag bei einer Pressekonferenz. In ihren 20 Jahren bei der Polizei sei dieser Fall eines der schlimmsten Verbrechen, die sie je untersucht habe, erklärte Swift.

Er wollte eine Online-Bekanntschaft treffen

N. sei im September des vergangenen Jahres aus dem Bundesstaat Minnesota nach New York gereist, um dort seine Freundin zu treffen, die er im Netz kennengelernt habe. Das schreibt die Familie des Opfers in einem Spendenaufruf. Seit Januar hatten sie nichts mehr von ihm gehört.

«Das Letzte, was Sam sagte, war: ‹Ich liebe dich und rufe dich morgen an.› Der Morgen kam und ich habe kein Wort gehört», sagte seine Mutter gegenüber KARE 11. Niemand habe die Art von Qual verdient, die ihr Sohn ertragen musste. «Er hatte ein Herz aus Gold und würde niemandem wehtun.»

Die Polizei geht davon aus, dass N. von Anfang Dezember 2024 bis Februar 2025 wiederholt missbraucht und gefoltert wurde, wodurch er schliesslich starb. Seine Leiche sei dann zu dem Feld gebracht worden, um das Verbrechen zu vertuschen.

Ermittler: Keine Hinweise auf Hassverbrechen

Die LGBTQ-Organisation The New Pride Agenda aus dem Bundesstaat New York äusserte sich erschüttert über die Tat. In Online-Netzwerken erklärte die Organisation, «Wir wissen, dass das kein Einzelfall ist» und fügte hinzu: «Es ist die tragische Konsequenz der zunehmenden Hasskultur in unserer Gesellschaft». Die englische Abkürzung LGBTQ steht für lesbisch, schwul, bisexuell, transgender und queer.

Die Staatsanwaltschaft gab jedoch am Sonntag bekannt, dass es «keine Hinweise für ein Hassverbrechen» gebe. Einige der mutmasslichen Täter seien ebenfalls Mitglieder der LGBTQ-Gemeinschaft gewesen. Mehr noch: N. und seine Angreifer sollen sich gekannt haben. Mit mindestens einem der Angeklagten habe der ermordete junge Mann sogar zusammengelebt.

Die Ermittlungen laufen. Die fünf mutmasslichen Täter wurden wegen vorsätzlicher Tötung angeklagt.

*Name bekannt 

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