Auf einen Blick
- Gefährliche Droge Spice in britischen Vapes
- Spice verursacht Herzanfälle und Psychosen bei Jugendlichen
- Fast ein Fünftel der beschlagnahmten Vapes enthält illegale Drogen
Das britische Newsportal «i» untersuchte Polizeimeldungen von 2019 bis 2024 und kam zu alarmierenden Zahlen. Über 3000 Kinder und Jugendliche wurden in diesem Zeitraum Opfer von Drink-Spiking und Vape-Spiking. Obwohl die Zahl der Vorfälle von Vape-Spiking noch gering ist, ist ein Trend zu erkennen. In den ersten fünf Monaten des Jahres 2024 wurden fast genauso viele Vorfälle registriert wie im Vorjahr. Die Zahlen zeigen, dass das Aufpeppen von E-Zigaretten auf dem Vormarsch ist. Es ist davon auszugehen, dass dieses Jahr ein Rekordwert erreicht wird.
Die E-Zigaretten sind mit synthetischen Cannabinoiden, Verkaufsbezeichnung Spice, versetzt. Dabei handelt es sich um Substanzen, die eine ähnliche Wirkung wie Cannabis haben. Die Wirkung fällt aber intensiver aus und der Konsum ist weitgehend unerforscht. Die Droge ist in der Herstellung billiger als Cannabis und daher beliebt. Viele Jugendliche und Kinder konsumieren Spice unbewusst, da sie beim Kauf von THC-Vapes davon ausgehen, sie würden echtes Cannabis erwerben. Was tatsächlich in der Vape ist, ist Spice, wie BBC schreibt. Da THC-Vapes illegal sind, ist der Verkauf nicht kontrolliert. Die Kinder und Jugendliche kaufen die Vapes über Dealer.
93 Prozent der beschlagnahmten Vapes enthalten Spice
Schulleiter aus Grossbritannien berichten häufig von Vorfällen, bei denen Schüler nach dem Konsum von aufgepeppten E-Dampfern ins Spital eingeliefert werden müssen. «Die Kinder beschrieben sehr seltsame Symptome: Cartoon-Hände, Dissoziation, Paranoia, eine Art Psychose. Ein Kind halluzinierte, dass sich seine Hände verändert hatten. Es sagte, es habe das Gefühl, sie nicht kontrollieren zu können und sie würden nicht zu ihm gehören», erzählt Schulleiter Ben Davis.
Eine Anfang Jahr durchgeführte Untersuchung bestätigt diese besorgniserregende Entwicklung: Fast ein Fünftel der sichergestellten Vapes enthielt illegale Drogen, 93 Prozent davon Spice.
Auch ein Trend in der Schweiz?
In der Schweiz ist die Situation rund um Spice und THC-Vapes weniger klar. Seit 2008 zirkulieren synthetische Cannabinoide auf dem Schweizer Drogenmarkt. «Es ist wenig verbreitet, aber hat etwas zugenommen seit 2016. Meist werden diese nicht bewusst konsumiert. THC-armes Hanf (CBD-Hanf) wird mit diesen synthetischen Substanzen besprüht und auf dem Schwarzmarkt als ‹normales› THC-Cannabis verkauft», erklärt Céline Reymond vom Bundesamt für Gesundheit.
«THC-Vapes sind nicht legal und deshalb werden sie auch nicht von Gesetzes wegen kontrolliert. Analysen werden im Rahmen von Drug Checkings durchgeführt», so Reymond. Das Drogeninformationszentrum Zürich (DIZ) publiziert auf ihrer Webseite saferparty.ch Warnungen zu getesteten Drogen aus schweizweiten Drug Checkings.
Darunter sind auch Cannabisproben und THC-Liquids, die synthetische Cannabinoide enthalten. Von dem Konsum wird dringend abgeraten. Liquids werden vorwiegend durch Verdampfen konsumiert, also durch Vapes oder ähnliche Produkte. Warnungen vor Vapes mit synthetischen Cannabinoiden gibt es als solches direkt nicht auf der Webseite.