Giovanni S.* fühlt sich im Südkanton sicher. In Italien drohen dem Kalabresen fünf Jahre und vier Monate Knast. Das war das Strafmass, zu dem ihn der Richter in dritter Instanz im Februar dieses Jahres verurteilte. Giovanni S. hat Schutzgelderpressung in Höhe von mehreren Hunderttausend Euro, Raub, Bedrohungen und Brandstiftung auf dem Kerbholz.
Er drohte, Unternehmer in Beton zu giessen
Er und seine Bande hatten 2012 und 2013 einigen Unternehmern im norditalienischem Friaul gedroht, ihnen in die Beine zu schiessen, sie in Beton zu giessen und zu versenken, ihre Angehörigen zu töten und ihre Häuser anzustecken. Letzteres setzte Giovanni S. persönlich in die Tat um. So fackelte der Mafioso in der Nacht auf den 29. Dezember 2012 einem Geschäftsmann aus Pordenone die Villa ab. S. wird verhaftet, wieder auf freien Fuss gesetzt, weil er gegen das Urteil rekurriert. Als auch die letzte Instanz Anfang Jahr ihn verurteilt, flieht er in die Schweiz, taucht im Tessin unter.
Doch an Weihnachten wird dem abgebrühtesten Verbrecher warm ums Herz. Giovanni S. will die Festtage in der Heimat verbringen. Heimlich – so glaubt der Süditaliener – überquert er die Schweizer Grenze, fährt zu einem Freund in den Piemont. Möglicherweise, um Station zu machen, ehe er weiter in den Süden zieht.
Italienischen und Schweizer Mafiajäger haben Giovanni S. im Visier
Was Giovanni S. nicht ahnt: Die Polizei aus Treviso, die Mafiajäger aus Rom, die Carabinieri in Novara und die Kapo Tessin haben den Mafioso längst auf dem Radar. Sie heften sich an seine Fersen. Und sowie Giovanni S. Schweizer Territorium verlässt, schnappt die Falle zu. Gestern morgen, am 11. Dezember, wird er verhaftet. Das berichten italienische Medien. Giovanni S. landet im Gefängnis von Novara.
*Name geändert