Studenten machen schrecklichen Fund im Hafen von Lysekil
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Dutzende tote Haie:Studenten machen schrecklichen Fund im Hafen von Lysekil

Unterwasservideo zeigt
Hai-Massaker in Schweden

Im Hafen des schwedischen Küstenortes Lysekil haben Studenten eine beklemmende Entdeckung gemacht. Auf dem Meeresgrund entdeckten sie mindestens 60 tote und schwer verletzte Haie, die auf der Roten Liste stehen.
Publiziert: 31.03.2022 um 16:35 Uhr
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Aktualisiert: 31.03.2022 um 18:35 Uhr
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Studenten machten im Hafen von Lysekil in Schweden eine grausige Entdeckung.
Foto: Screenshot Deep Sea Reporter

Die Filmaufnahmen sind keine leichte Kost. Zu Dutzenden liegen die Fische auf dem Meeresgrund, einige sind tot, andere ringen um Sauerstoff. Über 60 Dornhaie und zahlreiche Rochen sind es – alles Tiere, die auf der Roten Liste der gefährdeten Arten stehen.

Entdeckt wurde das Massaker im Hafen von Lysekil an der schwedischen Westküste von Meeresbiologiestudenten. Ihnen fielen vom Kai aus die weissen Bäuche der Fische auf. Der Unterwasserfilmer Tobias Dahlin von Deep Sea Reporter tauchte hinunter und dokumentierte die Situation mit seiner Kamera. «Es war viel schlimmer, als ich befürchtet hatte», berichtete er dem «Aftonbladet». «Die meisten Haie waren tot, aber ich sah auch einige, die noch lebten und nach Luft schnappten.»

Für Dahlin gibt es keine Zweifel, wie die Fische dorthin gekommen sind. «Es ist offensichtlich, dass sie von Fischern entsorgt wurden», sagte er. «Es gibt keine natürliche Erklärung für so etwas».

«An Land wäre das längst gestoppt worden»

Da es sich um geschützte Arten handelt, dürften die Tiere nicht gefangen werden. Wie lokale Fischer dem TV-Sender SVT sagten, komme es aber vor allem bei der Schleppfischerei oft vor, dass Haie in den Netzen landeten. Da die Meerestiere geschützt seien, würden sie dann wieder ins Meer geworfen. Nach Angaben der zuständigen Behörden müssen Fische bedrohter Arten unverzüglich wieder ausgesetzt werden.

Für Tobias Dahlin von Deep Sea Reporter ist klar, dass es sich dabei um Tierquälerei handelt. «Die Meeresoberfläche ist eine Barriere. Was sich darunter abspielt, ist für den Normalbürger nicht sichtbar», sagt er. «Wenn das an Land geschehen würde, wäre das schon längst gestoppt worden.» Dahlin ist entsetzt über das Vorgehen der Fischer. «Es fühlt sich surreal an. Man hat schon Bilder aus China oder von den Philippinen gesehen, auf denen Haie abgeschlachtet werden. Aber das hier in Schweden im Jahr 2022. Wie geht das noch weiter mit den bedrohten Arten?» (sst)

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