Gegen Impfstoffe resistent?
Neue Corona-Mutation in New Yorker Abwasser gefunden

Eine neue Corona-Mutation, resistent gegen Impfstoffe oder Antikörper mit einer «völlig neuartigen Struktur»: Diese Entdeckung haben Forschende im Abwasser von New York gemacht.
Publiziert: 09.02.2022 um 11:25 Uhr
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Aktualisiert: 09.02.2022 um 12:55 Uhr
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Im Abwasser von New York wurden Hinweise auf eine neue Corona-Mutation entdeckt.
Foto: AFP

Forscher haben im Abwasser der Millionen-Metropole New York Hinweise auf neue Corona-Mutationen gefunden. Bereits «seit geraumer Zeit» hätten die Wissenschaftler in den Abwassern der Stadt verdächtige Virus-Funde gemacht, berichtet die deutsche «Tagesschau».

Der Virologe John Dennehy, der mit seinem Team die Überwachung der ausgeschiedenen Spuren betreut, zeigt sich beunruhigt. Man habe bei der Sequenzierung Virus-Fragmente entdeckt, die eine «einzigartige Konstellation von Mutationen» aufweisen würden. «Diese Struktur, die wir in dieser New-York-Variante gefunden haben, die wurde noch nirgends auf der ganzen Welt gesehen», sagt Dennehy.

Resistenzen «gegen Antikörper oder Impfstoffe»

Die Spuren machten derzeit nicht den Anschein, als seien sie bereit für eine unmittelbare, neue Pandemie-Welle. Aber es sei denkbar, dass sich das Virus darauf vorbereiten würde, das Immunsystem «in neuer Gestalt» zu überrumpeln.

Es gebe dennoch Anlass zur Wachsamkeit. Das Forscherteam habe Mutationen entdeckt, die Resistenzen «gegen Antikörper oder bestimmte Impfstoffe» entwickelt hätten, sagt Mikrobiologin Monica Trujillo. Und: Die Mutationen könnten sogar von einer anderen Quelle als einem Menschen übertragen werden.

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Derzeit noch kein Grund zur Sorge

Unklar ist derzeit noch, woher die Virus-Fragmente stammen. Bislang konnten die Spuren lediglich in den Abwassern von New York nachgewiesen werden und bei keiner der getesteten Personen wurde die Mutation nachgewiesen. Die Wissenschaftler vermuten daher, dass das entdecke Virus von Tieren stammen könnte.

Solange man die Quelle für diese Mutanten nicht kenne, könne man auch nicht ausschliessen, dass die Variante «irgendwann einmal Konsequenzen nach sich zieht», sagen die Wissenschaftler. Derzeit bestehe aber noch kein Grund für grosse Sorgen. Es gebe «überhaupt keine Beweise», dass die Virus-Partikel infektiös seien. Niemand müsse sich aktuell Sorgen machen, sich durch das Abwasser zu infizieren.

In den kommenden Wochen wollen die Forscher nun weiter dem Ursprung der Mutante nachgehen. (zis)

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