Überflutete Autobahnen, eine Stadt im Antlitz einer Winterlandschaft und ein verlorenes Menschenleben. Über mehrere Regionen Deutschlands ist am Dienstag eine Unwetter-Walze gezogen.
Die Stadt Worms im Bundesland Rheinland-Pfalz wurde aufgrund golfballgrosser Hagelkörner komplett in Weiss gehüllt. Ein Mann (†43) starb am späten Dienstagabend an den Auswirkungen eines Blitzschlages. Er war mit seinem Töff unterwegs, als er unvermittelt getroffen wurden, wie die Polizei in der Nacht auf Mittwoch mitteilte. Er starb noch an der Unglücksstelle.
Mehr Unwetter
Schulen und Kitas bleiben am Mittwoch in Worms geschlossen. Am Dach einer Schule entstand erheblicher Schaden. Auch das Dach eines Operationssaals des Wormser Klinikums wurde zerstört. Der Schaden musste von der Feuerwehr provisorisch verschlossen werden.
Autos stecken metertief im Wasser
Die Autobahn A2 im Nordwesten des Landes wurde indes während des kurzen, aber heftigen Starkregens völlig überschwemmt. Die Wassermassen waren dermassen heftig, dass Autos metertief im Wasser steckenblieben. Bilder und in den sozialen Medien kursierende Videos vom Abschnitt Beckum-Hamm zeigen in den Wassermassen versunkene Fahrzeuge. Selbst ein Polizeiauto steckte fest. Es gab kein Durchkommen mehr. Wie «Bild» berichtet, wurde auf dieser Autobahn ein Mann lebensgefährlich verletzt. Er musste mit einem Rettungshelikopter ins Spital gebracht werden.
In acht Landkreisen im Westen Deutschlands musste gar die höchste Alarmstufe violett ausgerufen werden. Stürmische Böen führten mitunter zu umgeknickten Bäumen, die auf den Strassen landeten. Die Polizei musste bis zu 25 Strassensperrungen errichten. Der Strom fiel teilweise mehrere Stunden aus. Keller waren geflutet. Wetterbedingte Verkehrsunfälle in der Region forderten vier verletzte Personen – teils schwer.
Baum knallt in Burgdorf BE auf Auto
Und eine Entschärfung der Situation ist nicht auszumachen. Auch am Mittwoch wird es laut Wettervorhersagen wieder stürmisch. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt vor kräftigem Regen im Osten und Nordosten Deutschlands. Von den ersten Warnungen seien vor allem Hamburg, Schwerin und die südliche Hälfte von Mecklenburg-Vorpommern betroffen.
Auch in Teilen der Schweiz entluden sich vereinzelt heftige Gewitter. Für den Mittwoch werden derzeit keine grösseren Gewitterzellen erwartet. Es bleibt jedoch regnerisch und eher kühl. (ene)