Seit der hitzigen TV-Debatte am 29. September zwischen den US-Präsidentschafts-kandidaten Donald Trump (74) und Joe Biden (77) kannte plötzlich eine grosse Öffentlichkeit die ultrarechte Organisation Proud Boys (Stolze Jungs).
Moderator Chris Wallace fragte Trump, ob er bereit wäre, rechtsextreme Gruppierungen zu verurteilen, die ihre Gedankengut verbreiten. Trump wandte sich daraufhin explizit an die Proud Boys: «Stand back and stand by», auf deutsch also «haltet euch zurück und haltet euch bereit».
Für die Gruppierung ein Freudentag: Nach der Erwähnung durch Trump teilten sie in den Sozialen Medien ihre Begeisterung, änderten ihr Logo und feierten sich gegenseitig. Aktivisten der Gay-Community fanden nun ein einfaches Mittel, die Botschaften voller Hass zu verbergen: In dem sie den Twitter-Hashtag #ProudBoys kaperten und den Kurznachrichtendienst mit Bildern von homosexuellen Paaren fluteten – viele küssen sich auf den Bildern.
Für einige Zeit trendete der Hashtag weltweit, von den martialischen Waffennarren war nichts mehr zu sehen.
Auch Prominente unterstützen diese Aktion, unter anderem George Takei, der mit der Star Trek-Serie «Raumschiff Enterprise» Bekanntheit erlangte.
Er schrieb in einem Tweet: «Es würde die Proud Boys bestimmt aufregen, wenn schwule Männer Fotos von sich beim Küssen oder anderen richtig schwulen Dingen machen würden und es dann mit #ProudBoys taggen würden.» Der Aufforderung kamen viele Twitter-Nutzer gerne nach: Mittlerweile wurden ein paar hunderttausend solcher Tweets mit #ProudBoys gepostet.