Auf einen Blick
- Asma al-Assad laut Bericht an Leukämie erkrankt, hat 50/50-Überlebenschance
- Ehefrau des gestürzten syrischen Diktators ist britische Staatsbürgerin
- Die 49-Jährige wünsche Behandlung in ihrem Geburtsland England
- London: «Kein Platz in Grossbritannien» für Assad-Clan
Die Ehefrau des gestürzten syrischen Diktators Bashar al-Assad (59) leidet an Leukämie und hat nur eine 50/50-Überlebenschance. Dies berichtet die britische Zeitung «The Telegraph» unter Berufung auf Quellen, die in direktem Kontakt mit der ins Moskauer Exil geflohenen Familie stünden.
Es wird spekuliert, dass die 1975 in London geborene Asma al-Assad (49) eine Rückkehr in ihre alte Heimat Grossbritannien erwägt, wo sie angeblich behandelt werden möchte. Doch die Briten stellen klar: Kein Mitglied des Assad-Clans soll im Königreich geduldet werden.
Wurzeln in London
Die ehemalige syrische First Lady ist britisch-syrische Doppelbürgerin. Ihr Vater Fawaz Akhras (79) ist ein in London praktizierender, renommierter Kardiologe. Er behandelte seine Tochter während eines Grossteils der vergangenen sechs Monate zunächst in den Vereinigten Arabischen Emiraten und jetzt in Moskau.
Nachdem Asma al-Assad vor fünf Jahren Brustkrebs überwunden hatte, war im Mai akute myeloische Leukämie (AML) diagnostiziert worden. Ihr Vater sei «am Boden zerstört», so die Zeitung. Die 49-Jährige werde in Moskau isoliert, um Infektionen zu vermeiden, und dürfe nicht mit anderen Personen im gleichen Raum sein.
«Asma liegt im Sterben»
AML ist ein aggressiver Krebs des Knochenmarks und des Blutes. «Asma liegt im Sterben», wird eine Quelle zitiert, die in den letzten Wochen direkt mit der Familie kommuniziert habe.
Es wird angenommen, dass die Leukämie nach einer Phase der Remission wieder zurückkehrte. Eine andere Quelle, die mit der Assad-Familie in Moskau in Kontakt steht, sagte zum Befinden der Erkrankten: «Wenn die Leukämie zurückkommt, ist sie bösartig. In den letzten Wochen ging es mit ihr auf und ab.»
Neben diesen neuen Berichten, dass die Gattin des gestürzten Syrien-Langzeitherrschers in London behandelt werden wolle, wird zudem über eine Scheidung der Assads spekuliert. Der Kreml dementiert derlei Gerüchte. Diese sollen laut «The Telegraph» von russischen Diplomaten stammen, die mit türkischen Journalisten sprachen.
Kehrt Asma al-Assad nach London zurück?
Asma al-Assad hatte in London Computerwissenschaft studiert und arbeitete als Investmentbankerin, bevor sie 1992 mit Assad auszugehen begann.
Wegen ihrer mutmasslichen Verstrickung in die Verbrechen des Regimes steht auch Asma al-Assad schon seit 2012 auf einer gemeinsamen Sanktionsliste der EU und Grossbritannien, der sich 2020 auch die USA anschlossen.
Der britische Aussenminister David Lammy (52) erklärte unlängst, er wolle Asma al-Assad nie wieder im Vereinigten Königreich sehen: «Ich möchte, dass bestätigt wird, dass sie eine sanktionierte Person ist und hier im Vereinigten Königreich nicht willkommen ist.»
«Beleidigung für Assad-Opfer»
Er werde «alles in meiner Macht Stehende» tun, dass kein Mitglied der Assad-Familie «einen Platz in Grossbritannien findet».
Aus Oppositionsreihen hiess es dazu, es wäre «eine Beleidigung für die Millionen von Assad-Opfern, wenn seine Frau in ihr Luxusleben nach Grossbritannien zurückkehren würde».