Fussballbegeisterung seiner Kinder wurde ihm zum Verhängnis
Schottischer Minister tritt wegen Roamingrechnung zurück

Weil der schottische Gesundheitsminister einen fünfstelligen Betrag für eine Roamingrechnung bezahlen muss, gibt er nun seinen Posten ab. Schuld an der hohen Rechnung ist die Fussballbegeisterung seiner Kinder.
Publiziert: 08.02.2024 um 21:00 Uhr
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Aktualisiert: 08.02.2024 um 22:45 Uhr
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Der schottische Gesundheitsminister gab auf X seinen Rücktritt bekannt.
Foto: DUKAS
Fabienne Maag

Schottlands Gesundheitsminister Michael Matheson (53) tritt zurück. Grund ist eine fünfstellige Roamingrechnung, die er begleichen muss. Seine Kinder sollen sein geschäftliches Tablet für private Zwecke gebraucht haben.

Fussballspiele geschaut

Erholsame Ferientage in Marokko für die Familie Matheson. Der Familienvater und Gesundheitsminister hat sein Diensttablet mit dabei. Wie sich herausstellt, wurde es während der Ferien auch viel benutzt. Am Ende stand eine Roamingrechnung von rund 12'000 Franken. Seine Söhne hätten sein Diensttablet benutzt, um Fussball zu schauen, wie «Spiegel» berichtet. Im Parlament war daraufhin eine Untersuchung angekündigt worden. 

Obwohl die Ergebnisse der Untersuchung noch nicht vorliegen, gibt der schottische Gesundheitsminister nun auf X seinen Rücktritt bekannt. Wie er im zweiseitigen Dokument erklärt, brauche Schottlands nationaler Gesundheitsdienst eine grosse Reform, um ein nachhaltiges Gesundheitssystem bieten zu können. «Es ist das Beste für mich und für die Regierung, wenn ich jetzt zurücktrete, um sicherzustellen, dass dieser Zwischenfall keine Ablenkung für die parlamentarische Agenda wird», schreibt er weiter. 

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«Wünsche nur das Allerbeste»

Matheson war zuvor scharf in der Kritik gestanden. Sein Umgang mit dem Vorfall hatte zu wünschen übriggelassen. Zu Beginn hatte der Politiker gar verneint, sein Diensttablet privat genutzt zu haben, wie die Nachrichtenagentur PA schreibt. Später gab er zu, dass seine Kinder die SIM-Karte verwendet hätten. 

Der schottische Regierungschef Humza Yousaf nahm Mathesons Rücktritt an. Obwohl dieser hervorragende Arbeit geleistet habe, sei es im Interesse aller Beteiligten, dass der Gesundheitsminister zurücktrete. «Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie nur das Allerbeste.»

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