Fünf Kilometer auf falscher Spur
Geisterfahrt auf italienischer Autobahn fordert zwei Tote und drei Verletzte

Am Sonntag kam es auf der italienischen A7 zu einem schrecklichen Unfall: Ein Geisterfahrer verirrte sich zwischen Mailand und Genua auf die falsche Fahrbahn. Er und eine weitere Person verstarben bei einer Kollision.
Publiziert: 27.06.2022 um 10:17 Uhr
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Aktualisiert: 27.06.2022 um 10:59 Uhr
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Am Sonntag kam es auf der italienischen A7 infolge einer Geisterfahrt zu einem schrecklichen Unfall.
Foto: VIGILI DEL FUOCO

Horror-Unfall auf der italienischen Autobahn A7: Ein weisser Volvo fuhr am Sonntagnachmittag auf der viel befahrenen Ferienstrecke mit hoher Geschwindigkeit in Richtung Mailand – allerdings befand er sich auf der entgegengesetzten Spur, die in Richtung Süden nach Genua führt. Und das während fünf Kilometern, wie «Corriere della Sera» berichtet.

Die Geisterfahrt endete abrupt und tödlich, als Fahrer Giuseppe G.* (†46) mit einem ihm entgegenkommenden Fahrzeug kollidierte. Matilda H.* (†35), eine Albanerin, hatte keine Chance. Der Volvo prallte mit voller Wucht frontal in ihren grauen BMW. Insgesamt waren fünf Fahrzeuge an der Karambolage beteiligt.

Horrorunfall löst riesigen Stau auf Autobahn aus

Eingetroffene Rettungsdienste konnten die beiden Fahrer nur noch tot vorfinden. Die Ambulanz musste drei Verletzte in ein nahe gelegenes Spital bringen: einen Mann (35), seinen gleichaltrigen Cousin und seinen Sohn (4). Auch diese Familie war in Richtung Genua unterwegs, direkt hinter dem Auto von Matilda H., die Insassen von zwei weiteren Autos kamen wie durch ein Wunder quasi unverletzt davon.

Die veröffentlichten Bilder sprechen für sich: Teile der Autowracks liegen über dutzende Meter verteilt auf der Autobahn, die Karosserien vollständig zerstört. Wie die Zeitung weiter schreibt, lagen auch Leichenteile über die Autobahn verstreut und zeugten von der Wucht des Aufpralls.

Die Verkehrspolizei von Mailand vermutet, dass der Geisterfahrer bei der Einfahrt zur Mautstelle Casei Gerola die falsche Fahrbahn genommen hat und deshalb auf die falsche Seite der Autobahn geraten ist. Die Strecke musste infolgedessen über beinahe vier Stunden zwischen den beiden Mautstellen Gropello Cairoli und Casei Gerola gesperrt werden. Es kam zu einem kilometerlangen Stau auf der Strecke.

«Ich hätte unter den Opfern sein können»

Ein Autofahrer, der die Geschehnisse miterlebte, erzählt auf den sozialen Medien: «Ich sah ein Auto, das auf der Autobahn in die falsche Richtung fuhr. Er fuhr mit hoher Geschwindigkeit in die entgegengesetzte Richtung und auf der Überholspur. Ich musste zweimal in den Rückspiegel schauen, um mich zu vergewissern, dass das, was ich gesehen habe, auch echt ist.»

Dann geschah «das Unvermeidliche», so der Autofahrer. «Meine Beine zittern immer noch. Ich hätte unter den Opfern sein können. Es war nur eine Frage der Zeit.» (chs)

* Namen bekannt

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