Neue Bewegungen formieren sich gegen die Klimaaktivisten. Denn Aktionen zum Schutz und zur Rettung des Klimas werden zunehmend militanter. Die Gruppe Extinction Rebellion besetzte am Wochenende in Paris ein Einkaufszentrum (BLICK berichtete). In den nächsten zwei Wochen sind Aktionen in 60 Städten rund um den Erdball geplant.
Die Aktionen polarisieren. Extinction Rebellion habe die «grüne Bewegung in einen blutigen Kulturkrieg verwandelt», kommentiert der britische «Daily Telegraph». Die Zeitung beruft sich auf Quellen, wonach es die Protestgruppe auch auf Notfallaufnahmen von Spitälern abgesehen habe, um ihrem Kampf gegen die Klima-Apokalypse Nachdruck zu verleihen. Die junge Galionsfigur der weltweiten Klimabewegung, Greta Thunberg (16), hat nie zu Gewalt und Militanz aufgerufen. Gretas Kampf beruht auf Überzeugungskraft und passivem Widerstand. Inzwischen hat Greta einen Hype ausgelöst, den sie so nicht beabsichtigte.
Die zunehmende Militanz der Klimaschützer ruft neue Gruppen von Gegnern der Klimaaktivisten auf den Plan. SVP-Politiker Claudio Zanetti (52) verglich Greta schon Ende 2018 mit «politisch korrektem Kindsmissbrauch». Doch auch der später von der JSVP lancierte Twitter-Hashtag Kretastattgreta (lieber Ferien auf Kreta zu verbringen als sich von der Klimadiskussion die Ferien verderben zu lassen) griff nie richtig. Jetzt aber bilden sich Anti-Greta-Gruppen.
Fridays for Hubraum in der Schweiz
Gretas «Fridays for Future»-Protestbewegung erhält ungewollte Nachahmer: In Deutschland hat sich die Bewegung Fridays for Hubraum formiert. Die Gruppe verzeichnet auf Facebook schon 470'000 Anhänger. Initiator Christopher Grau sagte dem «Spiegel»: «Da hab ich wohl einen Nerv getroffen.» Grau spricht von «Bevormundung», «Anmassung» und «Tugendterror» der Klimaschützer. Er liebt Autos und verteidigt seinen Lebenswandel.
Inzwischen hat Fridays for Hubraum auch einen Ableger in der Schweiz. Vor zwei Wochen von einer Frau ins Leben gerufen, hat die Facebook-Gruppe bis jetzt knapp 1000 Anhänger. Die Gruppe ist geschlossen. Im Intro lamentieren die Macher über den «Klimawahn». «Da die Seite in Deutschland so gut gestartet ist, probieren wir das in der Schweiz jetzt auch», schreiben sie – und mahnen: «Nicht vergessen, immer freundlich und respektvoll miteinander umgehen.» (kes)