Auf einen Blick
- 19-Jährige klagte über Knieschmerzen, Ärzte verschrieben zunächst nur Paracetamol
- MRT-Untersuchung enthüllte schliesslich Knochenkrebs als Ursache der Symptome
- Eine Amputation erschien als einzige Option, um Ausbreitung des Krebs zu verhindern
Was mit leichten Beschwerden am Knie begann, endete in einer Amputation. Die junge Alicia Ortstad (19) merkte schon länger, dass etwas mit ihrem Körper nicht stimmt. Im Sommer 2023 litt sie erstmals an Knieschmerzen, danach kam eine starke Schwellung dazu, wie sie gegenüber «The Independent» erzählt.
«Mein Knie sah aus wie eine Bowlingkugel.» Als die Schmerzen immer schlimmer wurden und Ortstad fast nicht mehr gehen konnte, suchte sie schliesslich ärztliche Hilfe auf.
«Die Ärzte sagten mir, ich soll mich ausruhen, und verschrieben mir Paracetamol.» Eine Fehleinschätzung, wie sich später herausstellte: «Meine Schmerzen wurden schlimmer und schlimmer.» Die 19-Jährige habe mehrfach um eine MRT-Untersuchung gebeten. Dies sei jedoch abgelehnt worden.
Niederschmetternde Diagnose
Durch Medikamente konnten Ortstads Schmerzen zwar eingedämmt werden, jedoch nahmen die Schwellungen weiter zu. Symptome wie starke Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, vermehrte Erkältungen und hohes Fieber traten auf. «Ich schlief mitten im Unterricht ein – das war nicht meine Art», sagt die Studentin, die auch auf Tiktok aktiv ist, ihren Followern.
Hinzu kommt: Plötzlich traten blaue Adern an Ortstads Knien hervor. Erst jetzt nahmen die Ärzte ihre Beschwerden ernst. Nach einer MRT-Untersuchung stellten die Mediziner endlich fest, was der jungen Frau fehlt. Sie erhielt die niederschmetternde Diagnose Knochenkrebs.
Amputation als einzige Möglichkeit
Weil der Tumor bereits eine beachtliche Grösse aufwies, konfrontierten die Mediziner die junge Frau mit einer weiteren Hiobsbotschaft: Sie würde ihr Bein verlieren. Eine Amputation sei die einzige Möglichkeit, die Ausbreitung des Krebses zu verhindern.
Im Januar 2024 fand der Eingriff statt. Bald schon folgte eine weitere Operation an der Lunge, die eine Beseitigung einer Metastase zum Ziel hatte. Die Streuung hat die junge Frau geschockt. «Ich hätte nie gedacht, dass es so weit kommen würde.» Die Zeit nach der OP sei alles andere als einfach gewesen. Sie habe noch lange unter Phantomschmerzen gelitten.
Tiktokerin will Follower über Krankheit informieren
Alicia möchte anderen Betroffenen mit ihren Tiktok-Videos Mut machen. Auf der Plattform schildert sie ihren Alltag, zeigt, dass auch mit einer Prothese das Ausüben von Hobbys noch möglich ist. Zudem warnt Ortstad davor, die Anzeichen des eigenen Körpers zu ignorieren.
«Wenn ich jetzt zurückblicke, sehe ich viele Anzeichen, die ich zuerst nicht beachtet habe», sagt die passionierte Reiterin. «Das Leben endet nach so einer Diagnose nicht, es ist alles möglich.»