Auf einen Blick
- Im August stürzte ein Flugzeug in Brasilien ab
- Problem mit der Enteisung wird als Ursache in Betracht gezogen
- Co-Pilot bemerkte «viel Eis»
Probleme bei der Enteisung könnten nach Einschätzung von Luftfahrtexperten im August zu einem Flugzeugabsturz mit 62 Toten im Süden Brasiliens geführt haben.
Vom Flugschreiber aufgezeichnete Gespräche zeigen, dass «die Besatzungsmitglieder über ein Problem mit dem Enteisungssystem» des Flugzeugs gesprochen hatten, wie aus einem am Freitag veröffentlichten Bericht der brasilianischen Behörde für die Untersuchung und Vermeidung von Flugunfällen hervorgeht. Eine Minute, bevor das Flugzeug an Höhe verlor, habe der Co-Pilot «viel Eis» bemerkt.
Eis bereits kurz nach Absturz als Ursache im Fokus
Bereits Stunden nach dem Absturz am 9. August hatten Experten auf die Möglichkeit hingewiesen, dass Eisbildung auf den Tragflächen den Auftrieb des Flugzeugs beeinträchtigt und so zu dem Unfall beigetragen haben könnte. Cenipa-Chef Marcelo Moreno warnte damals jedoch, es sei noch zu früh, um einen Defekt des Enteisungssystems zu bestätigen.
Das Flugzeug war dem Bericht zufolge für Flüge unter Vereisungsbedingungen zugelassen und die Piloten hatten eine spezielle Ausbildung für solche Flüge absolviert.
Keine Überlebenden
Die Maschine des französisch-italienischen Flugzeugbauers ART war auf dem Weg von Cascavel im südlichen Bundesstaat Paraná zum internationalen Flughafen von São Paulo in Guarulhos gewesen, als sie in der 80 Kilometer nordwestlich von São Paulo gelegenen Kleinstadt Vinhedo abstürzte.
Die Maschine war in der Luft ins Trudeln geraten und dann fast senkrecht zu Boden gestürzt und in Flammen aufgegangen. Die Absturzursache war bisher nicht bekannt.
Bei dem Absturz gab es keine Überlebenden. Nach Angaben der Fluggesellschaft Voepass befanden sich insgesamt 62 Menschen an Bord der Unglücksmaschine, alle Insassen waren Brasilianer.