Auf einen Blick
- Flug SK 957 geriet in heftige Turbulenzen über Grönland und musste umkehren
- Passagiere wurden aus Sitzen geschleudert, Video zeigt panische Szenen an Bord
- 254 Passagiere an Bord, Flugzeug landete sicher in Kopenhagen
Am Donnerstagabend ist Flug SK 957 der Scandinavian Airlines in heftige Turbulenzen geraten. Die Maschine befand sich gerade über Grönland, als sie extrem durchgeschüttelt wurde. Ein Video, das in den sozialen Medien geteilt wurde, zeigt, wie Passagiere aus ihren Sitzen geschleudert werden und Gegenstände durch die Kabine fliegen. Im Hintergrund hört man panische Schreie. «Ich dachte, wir würden sterben», lautet der Titel des Videos.
Der Flug, der die Passagiere von Stockholm aus eigentlich nach Miami bringen sollte, musste letztlich umkehren. Das Flugzeug mit 254 Passagieren an Bord landete am Flughafen Kastrup in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen.
Airline erklärt Landung in Kopenhagen
Zum Glück wurden weder Passagiere noch Crew ernsthaft verletzt, wie «Aftonbladet» berichtete. «Ich selbst hatte noch nie solche Angst. Die Tatsache, dass wir umkehren mussten, fühlt sich jetzt völlig in Ordnung an. Am Anfang waren wir etwas genervt, aber als uns klar wurde, dass wir am Leben waren, waren wir vor allem froh», zitierte die schwedische Zeitung einen Betroffenen.
Mehr zu Turbulenzen
Die Airline erklärte die frühzeitige Landung so: Die üblichen Sicherheitsverfahren würden nach solchen Turbulenzen eine gründliche Inspektion des Flugzeugs erfordern. «Die Maschine nach Miami zu bringen hätte bedeutet, dass das Flugzeug für einen längeren Zeitraum am Boden hätte bleiben müssen, was wiederum zahlreichen Annullierungen zur Folge gehabt hätte», hiess es in einem Statement.
Klimawandel begünstigt Turbulenzen
Die Fluggesellschaft gab an, dass die Passagiere in Dänemark von einem Care-Team betreut worden seien. Im Anschluss wurden alle Personen in Hotels in Kopenhagen untergebracht.
Schwere Turbulenzen könnten in Zukunft häufiger auftreten. Dabei spielt der Klimawandel eine Rolle.
Gefährliche Scherwinde
Eine britische Studie der University of Reading zeigt, dass die Zahl der Turbulenzen in den vergangenen vier Jahrzehnten an manchen Orten auf der Welt bereits massiv angestiegen ist, etwa über dem Nordatlantik und den USA. Also genau dort, wo die verkehrsreichsten Flugrouten der Welt verlaufen.
Die durch zunehmende CO2-Emissionen erwärmte Luft verstärkt sogenannte Scherwinde, rasch wechselnde Windströmungen. Dringt ein Flugzeug in ein Scherwindgebiet ein, kann sich dessen Bewegung nur verzögert, an die plötzliche Veränderung der Windrichtung und -stärke anpassen. Die Folge sind Turbulenzen.