Flug kostet über 120'000 Euro
Deutschland schiebt Vergewaltiger in Privatjet ab

Weil es an Zeit und regulären Flügen fehlte, charterte das zuständige Innenministerium Sachsen extra ein Flugzeug, um einen verurteilten Vergewaltiger abzuschieben. Der stolze Preis dieser Aktion: 120'000 Euro.
Publiziert: 31.05.2024 um 14:54 Uhr
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Aktualisiert: 02.06.2024 um 15:05 Uhr
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Mit einem eigens gecharterten Flugzeug schaffte Deutschland einen Mann aus dem Niger ab.
Foto: IMAGO/Panama Pictures
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Janine EnderliRedaktorin News

Ein verurteilter Vergewaltiger wird in einem Privatjet in den Niger abgeschoben. Diese Entscheidung sorgt in Deutschland derzeit für erhitzte Gemüter. Denn: Die Übung kostete 120'000 Euro an Steuergeldern.

Die besagte Rückführung fand bereits im Februar 2023 statt, wie die «Neue Osnabrücker Zeitung» berichtet. Eine Anfrage der Partei «Die Linke» im Deutschen Bundestag brachte den Vorfall nun an die Öffentlichkeit. 

Der Mann aus dem Niger vergewaltigte 2019 in Dessau, im Bundesland Sachsen-Anhalt, ein Mädchen. Folgend wurde er zu einer Freiheitsstrafe von fünf Jahren verurteilt. Noch im selben Jahr versuchte das Innenministerium des Bundeslandes, den Nigrer abzuschieben. Ohne Erfolg. Es mangelte an den richtigen Reisepapieren. Erst Ende 2022 stellte der Niger die notwendigen Dokumente aus, die jedoch nur für einen Tag und einen Flug gültig waren, berichtet die Zeitung weiter. 

Sächsisches Innenministerium: Kosten sind gerechtfertigt

Wegen mangelnder Alternativen entschied sich das Innenministerium dazu, einen Flug aus Leipzig zu chartern, um die Abschiebung auf jeden Fall durchsetzen zu können. Die hohen Kosten sorgen jetzt für Gesprächsstoff. 

Im sächsischen Innenministerium sieht man die Kosten jedoch als durchaus gerechtfertigt an: Der Schutz der Bevölkerung vor weiteren Straftaten sei letztlich wichtiger gewesen, heisst es. Denn: Die Kosten für Kost und Logis eines Asylbewerbers lägen ungefähr bei 11'000 Euro pro Jahr. Hinzu kämen weitere Kosten durch mögliche Straftaten, die die jetzt gezahlten Flugkosten «in absehbarer Zeit übersteigen würden», zitiert die «Neue Osnabrücker Zeitung» das Innenministerium.

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