Casey W.* (38) und Vicky W.* (†56) waren zehn Tage lang spurlos verschwunden. Doch jetzt wurden der Häftling und die stellvertretende Gefängnis-Chefin geschnappt. Die US-Polizei hatte den entlaufenen Schwerkriminellen zusammen mit der Gefängniswärterin in Indiana ausfindig gemacht.
«Casey W. steht wieder unter Arrest», sagte der Sheriff des Bezirks Lauderdale County, Rick Singleton, am Montag im US-Bundesstaat Alabama. Doch die Wärterin, Vicky W., habe sich nach einer Verfolgungsjagd – kurz bevor sie verhaftet worden wäre – das Leben genommen.
Gefängnis-Chefin verletzt
Die stellvertretende Gefängnis-Chefin sei bei der Festnahme verletzt worden, hiess es zunächst. Dann bestätigt die Polizei jedoch: «Bei der Festnahme erschoss sich die Fahrerin des Fahrzeugs, und der Beifahrer wurde verletzt.»
Die mehrtägige Flucht endete, als die Gesuchten in einem Auto versuchten, vor der Polizei zu flüchten. «Während der Verfolgungsjagd verunglückte der Pick-up», den Casey W. steuerte, so der Sheriff. Kurz darauf folgte der Schuss.
Die Gefängnis-Chefin wurde noch in ein Spital gebracht, doch sie verstarb. Casey W., der wegen Entführung und versuchtem Mordes bereits zu 75 Jahren Gefängnis verurteilt worden war, habe sich ergeben.
Flucht statt angeblichem Psychologen-Termin
Die Behörden hatten unter Hochdruck nach der Gefängnisaufseherin und dem Kriminellen gesucht. Die beiden sollen ein Verhältnis haben. Die 56-jährige Vicky W. hatte den 38-jährigen Casey W. vor knapp zwei Wochen aus dem Gefängnis von Lauderdale County abgeholt – angeblich, um ihn zu einer psychologischen Untersuchung vor Gericht zu bringen. Die beiden kamen aber nie im Gericht an und verschwanden. Es war der letzte Arbeitstag vor der Pensionierung der Gefängniswärterin.
Bis dahin hatte die Beamtin ein scheinbar geordnetes Leben ohne grosse Auffälligkeiten geführt. Ihr mutmasslicher Liebhaber ist hingegen ein 2,06 Meter grosser Koloss, den die Behörden als «extrem gefährlich» einstufen. (AFP/euc)