Hier lässt die Wärterin Vicky W. den Gefangenen frei
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Überwachungsvideo zeigt:Hier lässt die Wärterin Vicky W. den Gefangenen frei

Neue Details über Beziehung
Häftling und Gefängnis-Chefin aus US-Knast verschwunden

In den USA sind ein Häftling und eine stellvertretende Gefängnis-Chefin spurlos verschwunden. Die Behörden suchen seit Tagen unter Hochdruck nach den beiden. Nun gibt es neue Details zu ihrer Beziehung.
Publiziert: 04.05.2022 um 13:23 Uhr
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Aktualisiert: 04.05.2022 um 14:48 Uhr
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Wurden gesucht: Casey W. und Vicky W. wurden seit Freitag vermisst.
Foto: Lauderdale County Sheriff's Office

Noch immer fehlt jede Spur von Casey W.* (38) und Vicky W.* (56). Der Häftling und die stellvertretende Gefängnis-Chefin hatten am Freitagmorgen gemeinsam die Anstalt Lauderdale County im US-Bundesstaat Alabama verlassen.

Die Hintergründe sind weiterhin unklar. Doch der Verdacht erhärtet sich, dass Vicky W. dem verurteilten Verbrecher zur Flucht verholfen hat.

Denn: Die zwei waren mehr als nur Häftling und Gefängnis-Chefin, wie Insassen bestätigen. «Sie hatten in der Tat eine Beziehung ausserhalb ihrer normalen Arbeitszeiten – keinen physischen Kontakt, aber eine Beziehung anderer Art», sagte der Sheriff des Bezirks Lauderdale County, Rick Singleton, zum TV-Sender CNN. Demnach erhielt Casey W. besondere Privilegien und wurde in der Anstalt generell anders behandelt. Details dazu gab der Sheriff nicht preis.

Termin für psychologische Untersuchung war nur ausgedacht

Den Behörden zufolge gibt es gleich mehrere Hinweise auf eine Komplizenschaft der Aufseherin. Der Freitag war ihr letzter Tag in dem Job – sie sollte dann in den Ruhestand gehen. Ausserdem hatte sie etwa einen Monat zuvor ihr Haus verkauft.

Vicky W. sollte den Gefangenen am Freitag für eine psychologische Untersuchung zum Bezirksgericht bringen. Doch sie kamen nie am Gerichtsgebäude an. Kurz darauf wurde klar: Es gab niemals einen Termin für den Häftling. Vicky W. verstiess zudem gegen eine Regel, wonach gefährliche Straftäter von mindestens zwei Beamten begleitet werden müssen.

In der Zwischenzeit wurde gegen die stellvertretende Gefängnis-Chefin ein Haftbefehl erlassen. Der 56-Jährigen wird vorgeworfen, die Flucht «erlaubt oder erleichtert zu haben». Ob sie es willentlich gemacht hat oder ob sie irgendwie gezwungen oder bedroht wurde, sich an diesem Ausbruch zu beteiligen, sei nach wie vor nicht wirklich sicher.

Casey W. gilt als «extrem» gefährlich

Vicky W. habe ihre Kollegen am Freitagmorgen überzeugt, dass sie die einzige verfügbare Beamtin mit Schusswaffenlizenz sei, um den mehr als zwei Meter grossen und 118 Kilogramm schweren Häftling zum Gericht zu bringen, sagte Sheriff Singleton. Der 38-Jährige sei dann mit Hand- und Fussfesseln in einen Streifenwagen gesetzt worden. Der Wagen wurde später leer auf einem Parkplatz gefunden.

Der US Marshals Service, der für die Fahndung nach flüchtigen Straftätern mitverantwortlich ist, hatte am Sonntag eine Belohnung von 10'000 Dollar für Hinweise zum Aufenthaltsort von Case W. und Vicky W. ausgelobt.

Case W. hatte 2020 den Mord an einer 58-Jährigen im Jahr 2015 gestanden. Zum Zeitpunkt des Geständnisses sass er bereits eine 75-jährige Gefängnisstrafe wegen anderer Straftaten ab. Die Behörden beschreiben ihn als «extrem» gefährlich. «Er hat nichts zu verlieren», sagte Sheriff Singleton.

Der Fall erinnert an Angela Magdici und Hassan Kiko. Die Aufseherin verhalf dem Sträfling im Jahr 2016 zur Flucht. Der Syrer sass als verurteilter Vergewaltiger eine Strafe im Gefängnis Limmattal in Dietikon ZH ab. Doch hinter Gittern lernten sich die beiden kennen und lieben. (jmh/AFP)

* Namen der Redaktion bekannt


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