Am letzten Wochenende wurden in Miami Beach rund 150 Personen festgenommen. Ihr Vergehen: Das Ignorieren jeglicher Corona-Schutzmassnahmen. Über die vergangenen Tage waren Studierende in Scharen nach Miami im US-Bundesstaat Florida geströmt, um die Spring-Break-Semesterferien trotz der Corona-Pandemie mit wilden Partys zu feiern.
Miami ist seit langem ein beliebtes Ziel von Partygängern. In diesem Jahr waren es jedoch nach Angaben von Bürgermeister Dan Gelber (60) deutlich mehr Feiernde als in den Vorjahren. «Ich denke, es liegt zum Teil daran, dass es nur sehr wenige Orte im Land gibt, die geöffnet sind», sagte Gelber.
Um 20 Uhr macht alles dicht
Angesichts zahlreicher Spring-Break-Feiernden hat die Stadt Miami Beach jetzt eine 72-stündige nächtliche Ausgangssperre verhängt. Sie gilt ab Samstagabend für die kommenden drei Tage ab 20 Uhr in den wichtigsten touristischen Vierteln der Stadt. Auch Restaurants müssen demnach um 20 Uhr schliessen. Zudem werden die drei Brücken zum Festland ab 22 Uhr gesperrt. Nur Anwohner, Pendler und Hotelgäste dürfen sie dann noch nutzen.
Partygänger wurden beim Beginn der Partystimmung am Samstagabend vom ausgerufenen Notstand überrascht. Zehn Minuten nach dem Start der Ausgangssperre skandierte die Menge noch Rufe:
Dann bekundete die Polizei grosse Mühe, die Ausgangssperre durchzusetzen:
Raul Aguila von der Stadtverwaltung begründete die Ausgangssperre mit Bedenken wegen der öffentlichen Sicherheit. Mit Blick auf Fotos riesiger Menschenmengen auf dem Ocean Drive sagte er: «Es sah aus wie auf einem Rockkonzert. Man konnte weder den Bürgersteig noch das Gras sehen.» (kes/AFP)